Die Aussichten für die Photovoltaikbranche im Jahr 2024 sind vielversprechend. Es wird erwartet, dass die Nachfrage nach Solarenergie weiter steigen wird, da immer mehr Länder und Unternehmen auf erneuerbare Energien umsteigen, um ihre Klimaziele zu erreichen und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern.
Eine wichtige treibende Kraft für das Wachstum der Photovoltaikbranche ist die kontinuierliche Kostensenkung von Solarmodulen. Die Preise für Solarmodule sind in den letzten Jahren stark gesunken. Dies hat die Solarenergie, im Vergleich zu konventionellen Energiequellen wie Kohle oder Gas, zunehmend wettbewerbsfähig gemacht. Insgesamt wird erwartet, dass die Photovoltaikbranche im Jahr 2024 ein solides Wachstum verzeichnen wird.
Die steigende Nachfrage nach sauberer und nachhaltiger Energie, die Fortschritte in der Technologie und die sinkenden Kosten machen Solarenergie zu einer attraktiven Option für die Stromerzeugung. Es ist dennoch schwierig, genaue Vorhersagen über die Preise für Photovoltaikmodule im Jahr 2024 zu treffen, da sie von einer Vielzahl von Faktoren abhängen, darunter Angebot und Nachfrage, technologische Fortschritte, aber eben auch von politischen Maßnahmen und sich verändernden wirtschaftliche Bedingungen.
Allerdings gibt es einige Trends, die darauf hindeuten, dass die Preise für Photovoltaikmodule weiterhin sinken könnten. Die Technologie zur Herstellung von Solarmodulen wird immer effizienter und kostengünstiger, was zu niedrigeren Produktionskosten führt. Darüber hinaus investieren Regierungen und Unternehmen weltweit verstärkt in erneuerbare Energien, was zu einer steigenden Nachfrage nach Photovoltaikmodulen führen könnte.
Die Kosten für Photovoltaikanlagen, besonders aus der dominierenden chinesischen Produktion, sind in 2023 deutlich gesunken, ob sich dieser Trend fortsetzt, ist noch nicht deutlich. Der Preisverfall ist auf eine Reihe von Faktoren zurückzuführen, darunter die Verbesserung der Technologie, die Skalierung der Produktion und die zunehmende Konkurrenz. Darüber hinaus spielen weltpolitische Aspekte eine wichtige Rolle, so beispielsweise die wirtschaftspolitische Strategie Chinas, aber auch die durch den Ukrainekrieg belasteten Logistikstrukturen. Die überfüllten Lager in Rotterdam und Antwerpen haben zu diskontierten Abverkäufen geführt und werden dies noch eine Zeitlang weiter bewirken.
Aber auch inländische Aspekte sollten bei den Zukunftsbetrachtungen berücksichtigt werden. So wird beispielsweise die Einspeisevergütung für Photovoltaikanlagen in Deutschland ab dem 1. Februar 2024 halbjährlich um ein Prozent gesenkt. Dies bedeutet, dass die Einnahmen aus der Einspeisung von Solarstrom sinken werden. Welche Auswirkungen dies auf den Absatz haben wird, ist noch nicht überschaubar.
Es gibt aber durchaus auch positive Zeichen. Laut einer repräsentativen Umfrage des Energieversorgers E.on , könnte es 2024 in Deutschland 1,2 Millionen neue Photovoltaik-Anlagen geben. „Für die Analyse hatte E.on das Meinungsforschungsinstitut Civey mit einer repräsentativen Umfrage in rund 10.000 Haushalten beauftragt. In der gaben 16,6 Prozent der Hausbesitzenden ohne Solaranlage an, die Installation einer Photovoltaik-Anlage (PV) bis Sommer 2024 zu planen. Darüber hinaus werden technologische Fortschritte erwartet, die die Effizienz von Solarmodulen weiter verbessern. Neue Materialien und Technologien könnten zu höheren Wirkungsgraden führen und somit die Leistungsfähigkeit von Photovoltaikanlagen steigern.“
Eine weitere Untersuchung, die von der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) beim Kölner Meinungsforschungsinstitut YouGov in Auftrag gegeben wurde, zeigt das etwa 2,8 Millionen Immobilienbesitzende, mit geeigneter Dachflächen, bis 2024 die Installation einer PV-Anlage zur Stromgewinnung planen. Etwa 1,9 Millionen wollen eine Solarthermieanlage auf ihrem Haus errichten. Zum Vergleich: Aktuell sind auf deutschen Dächern nach Zahlen des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW) rund 4,5 Millionen Solaranlagen zur Strom- oder Wärmeerzeugung in Betrieb. Für Dr. Robert Brandt, Geschäftsführer der AEE, spiegeln die Umfrageergebnisse einen klaren Trend wider: „Die Diskussionen über den fortschreitenden Klimawandel und die gleichzeitig stark ansteigenden Energiepreise zeigen Wirkung. Die Bürger*innen übernehmen zunehmend mehr Verantwortung.“
Ein weiterer Faktor, der das Wachstum der Photovoltaikbranche unterstützt, ist die zunehmende Integration von Solarenergie in das Energiesystem. Durch den Ausbau von intelligenten Netzen und Speichertechnologien kann der erzeugte Solarstrom effizient genutzt werden, auch wenn die Sonne nicht scheint. Dies ermöglicht eine bessere Integration von erneuerbaren Energien in das bestehende Stromnetz.
Beim Blick auf internationale Quellen ergibt sich folgendes Bild: „Nach Aussage von Tim Buckley, Direktor der australischen Denkfabrik Climate Energy Finance (CEF), könnten die Preise für Solarmodule bis Ende 2024 oder eventuell 2025 die Schwelle von 0,10 US-Dollar pro Watt erreichen.“ Weiter sagt Buckley: „„Ich bin sehr optimistisch, was das weltweite Wachstum der Photovoltaik-Installationen in den nächsten Jahren angeht. Putins Einmarsch in der Ukraine hat allen vor Augen geführt, wie wichtig die Sicherheit der Lieferkette und der Energieversorgung ist, insbesondere im Hinblick auf die Abhängigkeit von Energieimporten.“
Buckley wies auch darauf hin, dass das wahrscheinliche neue Klimaabkommen des chinesischen Präsidenten Xi Jinping und des US-Präsidenten Joe Biden eine formelle Forderung nach einer Verdreifachung der weltweit installierten Leistung an erneuerbaren Energien bis 2030 beinhalten könnte. „In einer Zeit, in der die Investitionskosten massiv in die Höhe schießen, ist die Möglichkeit, in die deflationäre Solarenergie zu investieren, ein enormer globaler Segen, der den Druck auf die Lebenshaltungskosten verringert und die Energiesicherheit verbessert“, sagte er.“ (gleiche Quelle)
Das PV-Magazin hat unlängst auf Daten des norwegischen Beratungsunternehmens Rystad verwiesen. Demnach befinden sich rund 80 Gigawatt unverkaufte Solarmodule in europäischen Lagern, was die Sorge, so das Fachmagazin weiter, vor einer wachsenden Schwemme von Solarmodulen weckt. Diese Zahlen hätten Reaktionen ausgelöst, wobei einige Experten ihre Genauigkeit anzweifelten, heißt es in dem Artikel weiter. So sei Rystad Mitte Juli noch von 40 Gigawatt ausgegangen war.
„Ich war nicht von der Zahl an sich überrascht, sondern vom Trend“, sagte Bartosz Majewski, CEO des Solarvertriebs Menlo Electric, im Gespräch mit pv magazine. „Als Distributor haben wir beschlossen, die Lagerbestände so weit wie möglich zu begrenzen, in Erwartung des bevorstehenden Winters und des Preisverfalls, der Anfang Juli stattfand. Obwohl die Preise seit dem vierten Quartal des letzten Jahres sinken, sind sie dann im ersten und zweiten Quartal allmählich gesunken, aber im dritten Quartal sind die Preise in China um 30 Prozent gefallen – das hat viele Händler wirklich überrascht.“
Und zum Schluss stellt sich noch die Frage, wie sich die kommende Umwelt-Gesetzgebung auf die Preisentwicklung der Module auswirken wird: Welche Auswirkungen werden CO2 Besteuerung und die Thematik ökologischen Fußabdruckes von PV-Modulen haben? Auf Nachfrage erklärte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverband Solarwirtschaft e. V., Carsten Körnig: „Generell haben Photovoltaik-Module im Vergleich zu anderen Energieträgern einen niedrigen CO2-Fussabdruck. Leider können wir keine konkrete Aussage dazu treffen, wie sich Regelungen, die noch nicht final ausgearbeitet wurden, auf den Markt und die Preise auswirken könnten.“