57 Prozent der deutschen Bevölkerung finden es sehr schlecht, dass die Anzahl der Insekten stark zurückgeht. 85 Prozent sind es sogar, wenn man die Antwortkategorien „sehr schlecht“ und „eher schlecht“ zusammenfasst. Dies ergab eine aktuelle bundesweite Befragung von BioFrankfurt e.V.. Es müssen dringend Flächen der landwirtschaftlichen Nutzung entzogen und in einer pestizidarmen Umwelt erhalten bleiben.
In einer bundesweiten repräsentativen Umfrage unter Bundesbürgern und EU-Ausländer ab 14 Jahren finden es 57 Prozent „sehr schlecht“, dass die Insektenanzahl stark zurück geht. 85 Prozent sind es sogar, wenn man die Antwortkategorien „sehr schlecht“ und „eher schlecht“ zusammenzählt. Dies ergab eine bundesweite Befragung von BioFrankfurt e.V. in diesem Jahr. 15 Prozent finden es allerdings eher gut bis sehr gut oder haben keine Meinung dazu.
BioFrankfurt e.V. hat im vergangenen Jahr schon früh auf den seit damals auch wissenschaftlich anerkannten statistischen Rückgang der Insektenwelt um fast 80 Prozent seit den 1980er Jahren hingewiesen. Neuere Untersuchungen verschiedener Forschungsgruppen zeigen, dass eine Vielzahl von Insektengruppen und sowohl größere als auch kleinere wildlebende Arten betroffen sind. Die Bedeutung der Insekten im Ökosystem ist zentral, beispielsweise für die Nahrungsversorgung der Jungvögel und für die Bestäubung vieler Pflanzen.
Der Prozess des Insektenrückgangs ist schleichend und wurde daher lange nicht wahrgenommen oder als zufällige Schwankung interpretiert. Vor allem aber fehlten belastbare Zahlen. Wir wissen jetzt, dass der Trend hochsignifikant nach unten zeigt und mehr als besorgniserregend ist.
„Eine plötzliche, emotional bewegende Katastrophe, wie ein Groß-GAU in einer Kernanlage oder wie Extremwetterereignisse als Folgen des Klimawandels durch Hitzewellen und Orkane fehlen in der derzeitigen Biodiversitätskatastrophe. Daher werden die Berichte über den Insektenrückgang eher nur nüchtern entgegengenommen und bewirken keine Massenproteste. Wichtig aber bleibt eine breite Aufklärung in der Bevölkerung und ein zügiges Handeln der Politikverantwortlichen durch die Etablierung von mehr Schutz- und Wildnisgebieten sowie die Minderung im Austrag von Pestiziden in der Landwirtschaft. Diese zwei Faktoren schälen sich inzwischen als entscheidend heraus,“ so Professor Bruno Streit, Sprecher des Netzwerks BioFrankfurt.
BioFrankfurt e.V. engagiert sich im Rahmen verschiedener Projekte seit Jahren in der Ausweitung von Wildnis-Arealen auch in unmittelbarer Nähe von Städten, um die biologische Vielfalt unserer Planzen und Tiere, einschließlich besonders auch der Insektenwelt für die künftigen Jahrzehnte und für die Generationen nach uns zu erhalten.
Pressemitteilung von BioFrankfurt e.V