Start des Netzwerkes „Laser in Hydrogen Technology“

Im Hydrogen Lab stehen eine große Bandbreite an lasertechnischen Versuchsanlagen zur Verfügung. Mit den Anlagen werden laserbezogene Fertigungsschritte zur Herstellung von metallischen Bipolarplatten abgedeckt, die in Brennstoffzellen zum Einsatz kommen. © Fraunhofer ILT, Aachen.

Das Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT mobilisiert das neue Netzwerk »Laser in Hydrogen Technology« in dem sowohl Ausrüster als auch Anwender mit unterschiedlicher Expertise eine Austauschplattform für das Thema Laser und Photonik für die Wasserstofftechnologie finden. In diesem Netzwerk werden aktuelle Forschungs- und Entwicklungsthemen rund um Laserprozesse für Brennstoffzellen und Elektrolyseure diskutiert und daraus neue Forschungsverbünde geformt mit dem Ziel einer schnellen industriellen Umsetzung.

Als Plattform für diese Entwicklungen bietet das Aachener Institut sein Wasserstofflabor für Laserprozesse an, das die gesamte Prozesskette von der Umformtechnik bis zum Testen der Zellen umfasst und in dem die Projektpartner die Technologie zügig vorantreiben können.

Mit grünem Wasserstoff werden wir die gesamte Industrie nachhaltig betreiben, die Energie- und Mobilitätswende gestalten – darin sind sich Wissenschaft und Politik weitestgehend einig. »Will Europa bis 2050 klimaneutral sein, müssen alle Unternehmen früher oder später nachhaltig werden«, erklärt Prof. Arnold Gillner, Abteilungsleiter Business Development Forschungsmärkte am Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT. »Es ist daher ratsam, frühzeitig darüber nachzudenken, welche Rolle Wasserstoff für ein Unternehmen spielen kann. Es ist wichtig, sich bewusst zu sein, wie Wasserstoff in ihre Zukunftspläne integriert werden kann.«

Einer aktuellen Studie zufolge wächst der grüne Wasserstoffmarkt bis 2050 auf 600 Millionen Tonnen Handelsvolumen und einen Umsatz von 1,4 Billionen Dollar. In dieser Zeit sollen bis zu zwei Millionen neue Arbeitsplätze entstehen. Der Weg dorthin ist allerdings alles andere als trivial, wie sich bereits heute zeigt.

Wasserstofflabor Hydrogen Lab

Um diesen Weg zu ebnen, hat das Fraunhofer ILT das Hydrogen Lab ins Leben gerufen, das die gesamte laserspezifische Prozesskette als Testfeld für Wasserstofftechnologie abbildet. Das Labor verfügt über ideale Bedingungen für die Optimierung der Brennstoffzelle von den Grundlagen bis zur Serienreife. Die breit gefächerte technische Ausstattung des Hydrogen Lab eröffnet vielfältige Möglichkeiten für die nahtlose interdisziplinäre Zusammenarbeit. Für öffentliche Projekte und Industriekooperationen bietet sich hier ein einzigartiger Raum, um Synergieeffekte auf höchstem wissenschaftlichem und technologischem Niveau zu erzielen.

Mit dem Hydrogen Lab plant Gillner die Etablierung eines Netzwerks zum Thema »Laser in Hydrogen Technology«, das Unternehmen mit unterschiedlicher Expertise, unterschiedlichen Konzepten und Marktzugängen zusammenbringen soll. »Wir suchen industrielle Partner vor allem kleine und mittlere, aber auch gerne größere Unternehmen oder Institute«, so der Experte. Ein verlockendes Angebot, denn die gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungsprojekte, kontinuierlicher Know-how-Austausch sowie Zusammenarbeit versprechen eine attraktive Teilhabe am entstehenden Markt.

Innovationsnetzwerk »Laser in Hydrogen Technology«

Gillner und sein Team wollen mit dem Netzwerk marktorientierte technische Forschungs- und Entwicklungsprojekte initiieren, um schnelle leistungsfähige Lösungen für die Wasserstoffindustrie auf den Markt zu bringen. »Das Netzwerk dient als Plattform für den Kommunikationsaustausch zwischen Unternehmen und F&E-Partnern«, erläutert Arnold Gillner und ergänzt: »Unser Netzwerk ist für jede Art von Technologie offen. Wir beschränken es nicht auf Photonik oder Wasserstoff.« So komme es auch beispielsweise für Firmen aus den Branchen Kunststoffverarbeitung oder Medizintechnik infrage.

Das Fraunhofer ILT hat bereits Erfahrungen mit mehreren ähnlichen Netzwerken gesammelt, die als ZIM-Netzwerke (Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand) etabliert sind. Interessierte Unternehmen oder Forschungseinrichtungen dürfen sich gerne bei ihm melden. Als eine der ersten Aktivitäten wird das neue Netzwerk den Bedarf des Marktes ermitteln, eine Roadmap definieren und gemeinsame F&E-Aktivitäten bestimmen. Es lohnt sich daher von Beginn an dabei zu sein.