Wie vermittelt man eigentlich erfolgreich Wissen?

Foto: Die Linde

Gerade in der missionsorientierten Forschung gewinnt der Wissenstransfer aktuell an Bedeutung. Allerdings funktioniert der so oft formulierte Dreiklang aus „Forschung – Transfer – Impact“ nur in Ausnahmefällen, das zeigt sich insbesondere in der Nachhaltigkeitsforschung. Denn forschungsbasierter Wissenstransfer braucht andere Voraussetzungen und Ressourcen als Technologietransfer: Warum gelingende Kommunikations- und Lernprozesse dabei zentral sind, zeigen die ISOE-Expertinnen für Wissenstransfer Nicola Schuldt-Baumgart und Verena Rossow in einem aktuellen Artikel in der Zeitschrift „Transfer & Innovation“.

Bislang fehlt ein breit geteiltes Verständnis von Wissenstransfer. Gleichzeitig wachsen die Wissensbedarfe: Klimaschutzbeauftragte in Kommunen, die eine Energieberatung aufbauen wollen, Forstwirten, die nach Baumarten suchen, die dem Klimawandel standhalten, oder Bürgern, die sich fragen, wie sie sparsamer mit Trinkwasser umgehen können – diese Beispiele zeigen, dass wissenschaftliches Wissen ein zentraler Faktor in den anstehenden Veränderungsprozessen ist. Aber wie kann der Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis noch besser gelingen? Welche Barrieren erschweren den Wissenstransfer? Was zeichnet erfolgreiche Transferformate aus?

Nicola Schuldt-Baumgart und Verena Rossow, Kommunikations- und Transferexpertinnen des ISOE, zeigen in ihrem Artikel, wie der gesellschaftliche Nutzen von Forschung durch Wissenstransfer verbessert werden kann.

„Kommunikation und Transfer sollten als integrale Bestandteile von Forschung verstanden und von Beginn an mitgedacht werden“, sagt Nicola Schuldt-Baumgart. Unabdingbar sei auch eine große Sensibilität für die Gelingensbedingungen kommunikativer Prozesse. „Bei den Transferverantwortlichen braucht es die Fähigkeit zum Perspektivwechsel und ein Verstehen der Wissensbedarfe der Zielgruppen“, ergänzt Verena Rossow.

Wichtig sei außerdem das Adressieren der Wissensbedarfe mit geeigneten dialogischen, medialen und digitalen Formaten.

In ihrem Beitrag diskutieren die Autorinnen zunächst den Begriff „Wissenstransfer“, um dann auf den Unterschied zwischen Wissenstransfer und Wissenschaftskommunikation einzugehen und ein Modell für gelungene Transferprozesse zu zeigen. Anschließend beschreiben sie anhand von Beispielen aus der Nachhaltigkeitsforschung fünf Erfolgsfaktoren für gelingende Transferprozesse. Abschließend wird das Format „Learning Expedition“ vorgestellt, das sich an institutionelle Akteure des Wandels richtet.