Mit der Auftaktsitzung des Stakeholder-Beirats nimmt das Projekt „Bauen & Wohnen: Plattform für Vernetzung, Synthese und Transfer“ seine Arbeit auf. Eine bei acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften angesiedelte Geschäftsstelle wird diese Arbeit koordinieren. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Plattformprojekt soll zentrale Impulse zur Transformation des Bausektors geben. Die Entwicklung nachhaltiger, bezahlbarer und qualitätsvoller Lösungen steht dabei im Mittelpunkt.
Im Moment entfallen auf den Gebäudesektor rund 60 Prozent des weltweiten Ressourcenverbrauchs, mehr als 50 Prozent der weltweiten Emissionen von klimaschädlichen Gasen und über 35 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs. Eine nachhaltige Transformation in diesem Bereich birgt folglich große Potenziale im Hinblick auf die Begrenzung klimaschädlicher Auswirkungen. Handlungsbedarf besteht auch deshalb, weil demographischer Wandel sowie Veränderungen von Arbeits- und Lebensgewohnheiten es erforderlich machen, neue Wege zu gehen.
„Die Ergebnisse unserer TechnikRadar-Umfrage 2023 zeigen, dass die Deutschen zu mehr Nachhaltigkeit beim Bauen und Wohnen mehrheitlich bereit sind. Sie stehen beispielsweise erneuerbaren Energien, Sanierungsmöglichkeiten für mehr Energieeffizienz oder nachhaltigen Baustoffen positiv gegenüber. Das sind gute Voraussetzungen, um die nachhaltige Transformation des Bausektors nun richtig voranzutreiben – und zwar interdisziplinär und gemeinsam mit der Bevölkerung. Das ist der Anspruch des Projekts ‚Bauen & Wohnen‘“, erklärte acatech Präsident und Projektleiter Jan Wörner bei der Auftaktsitzung des Stakeholder-Beirats am 28. Februar in München.
Zusammenarbeit bei Nachhaltigkeit, Bezahlbarkeit und Qualität
Konkretes Ziel der Plattform Bauen & Wohnen ist es, zentrale Impulse zur Transformation des Bausektors zu geben. Dabei ist es der Anspruch, bei der Entwicklung neuer praktikabler Ideen und skalierbarer Lösungsansätze stets die Kriterien Nachhaltigkeit, Bezahlbarkeit und Qualität im Blick zu behalten. Entsprechend setzt die Plattform auf interdisziplinäre Zusammenarbeit, sorgt für eine enge Vernetzung verschiedener Akteure aus dem Themenfeld Bauen und Wohnen und für eine Verknüpfung verteilter Wissensbestände aus den Sozial-, Natur- und Technikwissenschaften.
Zudem soll die Plattform auch zum Praxistransfer dieser Lösungen beitragen, indem Unternehmen als Anbieter marktgängiger Lösungen mit der Nachfrageseite zusammengebracht werden. Die Ergebnisse werden in Form von Handlungsoptionen zur Anpassung des regulatorischen Rahmens politischen Entscheiderinnen und Entscheidern zurückgespiegelt.
Vielfältige Methoden für eine hohe Inter- und Transdisziplinarität
Im Projekt kommen unterschiedliche Methoden für die Synthese des Wissens, die Vernetzung relevanter Akteure und den Transfer der Lösungsansätze zum Tragen: Neben üblichen Sitzungs- und Workshopformaten ist ein Mapping der in Deutschland vorhandenen Reallabore in diesem Themenfeld ebenso vorgesehen wie etwa der Einsatz von Bürgerräten. So werden Lösungsansätze und zentrale Ideen zum nachhaltigen Bauen und Wohnen der Zukunft auch mit den Bedarfen von Bürgerinnen und Bürgern gespiegelt.