Das „H2 Solution Lab“ ist für Gelsenkirchen das erste Projekt, das 2023 im Rahmen des „5-StandorteProgramms“ vom Strukturstärkungsrat zur Förderung empfohlen wurde. Im Zentrum stehen dabei die Konzeptionierung und Planung des Gebäudes auf dem Gelsenkirchener Campus sowie der zu integrierenden Laboranlagen-Infrastruktur mit dem Fokus auf Wasserstofftechnik. Der Bau des „H2 Solution Lab“ ist zeitnah nach dem Abschluss der Planungsphase vorgesehen.
„Mit dem „H2 Solution Lab“ schaffen wir die Basis für die Entwicklung und den Transfer zukunftsfähiger Technologien zur Erzeugung und Anwendung von grünem Wasserstoff. Es freut uns sehr, dass wir nun damit durchstarten können, weitere wichtige Schritte bei der Umsetzung dieses Großprojekts zu unternehmen, das neue Perspektiven für die Hochschule, aber auch die Region bietet.
Die Errichtung des „H2 Solution Lab“ ist eine Kraftanstrengung, die nur in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Gelsenkirchen und zahlreichen Akteuren der Region realisierbar ist“, sind sich Hochschulpräsident Prof. Dr. Bernd Kriegesmann und Prof. Dr. Michael Brodmann, Vizepräsident für Forschung und Transfer, einig.
Vorgesehen ist ein Labor-Neubau mit etwa 2.000 m2, der alle notwendigen Entwicklungs-, Demonstrations- und Transferstrukturen bietet. Das Labor soll durch seinen Aufbau flexibel die Erarbeitung von Erkenntnissen für Forschung und Transfer zu Komponenten, Teilsystemen oder Gesamtsystemen ermöglichen. Die Bandbreite reicht dabei von Ventilen, Elektrolyseur-, Brennstoffzellen- und Brennersystemen sowie Kompressoren und Speichern bis hin zu vollständigen Wasserstofferzeugungs- oder Wasserstoffnutzungssystemen.
Insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen ist ein großer Bedarf für Wasserstoffsystemtechnik mit mittlerer Leistung vorhanden. „Als in der Region verankertes Industrieunternehmen mit langjähriger Erfahrung im Wasserstoffbereich begrüßen wir es sehr, dass hier in der Region Lösungen für den Markthochlauf des Wasserstoffs entwickelt werden“, so Thomas Wessel, Vorsitzender des Hochschulrats der WH und Vorstand der Evonik Industries AG.
„Dieser Ansatz repräsentiert im besten Sinne die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft.“
„Der Start in die Planungsphase für den Laborneubau markiert einen bedeutenden Meilenstein für Gelsenkirchen. Das „H2 Solution Lab“ bietet nicht nur Potenzial für die Schaffung neuer Wertschöpfung und Arbeitsplätze, sondern unterstreicht auch die langjährige Wasserstoffkompetenz unserer Stadt“, betont Gelsenkirchens Oberbürgermeisterin Karin Welge. „Von der Erzeugung über den Transport bis hin zur Nutzung in chemischen Prozessen oder zur Wärmeerzeugung in der Industrie – Gelsenkirchen ist ein Vorreiter auf diesem Gebiet. Mit historisch gewachsenen Leitungsnetzen und einer Hochschule, die seit mehr als zwei Jahrzehnten angewandte Forschung zum Thema Wasserstoff betreibt, sind wir bestens gerüstet.“
Neuer Studiengang zahlt auf Wasserstoffstrategie ein
Neben dem Laborneubau stellt sich die Westfälische Hochschule auch bei der Ausrichtung ihres Studienangebots auf den Schwerpunkt Wasserstoff ein. Zum Wintersemester 2024/25 geht der neue Bachelor-Studiengang „Wasserstoffsysteme und Erneuerbare Energien“ an den Start. Damit reagiert die Hochschule auf den dringenden Bedarf an gut ausgebildeten Ingenieurinnen und Ingenieuren im Bereich des Wasserstoffs und alternativer Energietechnologien.