Anschließend an das Ziel der Bundesregierung, dass Deutschland bis zum Jahr 2045 treibhausgasneutral werden soll, haben die einzelnen Bundesländer in ihren jeweiligen Gesetzgebungen teils noch ambitioniertere Ziele für die Treibhausgasneutralität verabschiedet. Diese Ziele haben auch Relevanz für die Hochschulen als öffentlich-rechtliche Einrichtungen, wobei die Landesgesetzgebungen hier unterschiedliche Vorgaben machen.
Jenseits der gesetzlichen Vorgaben sind Hochschulen in der Verantwortung, sich (selbst-)kritisch mit der eigenen Nachhaltigkeit und den Möglichkeiten des Umwelt- und Klimaschutzes zu befassen. HIS-HE hat dies zum Anlass genommen, um den aktuellen Stand zur Erfassung und Reduzierung von Treibhausgasemissionen an deutschen Hochschulen zu untersuchen.
Basierend auf den langjährigen Beratungserfahrungen im Klimaschutz wurden zahlreiche Daten und Informationen ausgewertet und mit qualitativen und quantitativen Befragungen ergänzt. Entstanden ist eine umfangreiche Handreichung, die neben dem aktuellen Stand der gesetzlichen Regelungen auch definitorische Abgrenzungen vornimmt.
Es wird beschrieben, wie Treibhausgasemissionen an Hochschulen und Forschungseinrichtungen bilanziert werden können. Darüber hinaus wurden zahlreiche vorhandene Bilanzen ausgewertet und hinsichtlich ihrer Vorgehensweise bewertet bzw. eingeordnet.
Ein besonderer Fokus wird auf den Hochschulbau und die dort entstehenden Grauen Emissionen gelegt. Außerdem werden Einflussmöglichkeiten der Hochschule beschrieben, die bilanzierten Emissionen zu reduzieren. Abschließend wird auch der Umgang mit unvermeidbaren Restemissionen kritisch reflektiert – welche Möglichkeiten haben Hochschule, diese zu kompensieren oder durch Klimaschutzmaßnahmen zumindest ansatzweise auszugleichen?
Der Fokus liegt dabei auf sinnvollen Alternativen zum „klassischen“ Zertifikatkauf, wie zum Beispiel der Einrichtung eines aus Dienstreiseabgaben finanzierten Klimaschutzfonds.
Die Publikation ist ab sofort auf der Website des HIS-HE abrufbar.