Wie gelingt ein effizientes Monitoring für die europäischen Wälder der Zukunft? Dieser Frage widmen sich Fachleute aus Wissenschaft, Praxis und Politik derzeit während der 11. FORECOMON (FORest ECOcological MONitoring-Konferenz) in Prag. Die internationale Waldmonitoring-Konferenz wird jedes Jahr von einem der 30 aktiven europäischen Mitgliedsstaaten des transnationalen Waldmonitoring- und Forschungsnetzwerks ICP Forests organisiert. In diesem Jahr steht sie unter dem Motto „Monitoring für die Wälder der Zukunft“.
Zum gestrigen Auftakt der Veranstaltung stellten 50 der mehr als 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer Forschungsergebnisse zum Einfluss von Luftverschmutzung und extremen Witterungsereignissen auf die langfristigen Prozesse in Waldökosystemen vor. Zudem stand der Wissensaustausch rund um neue Monitoring-Ansätze und deren Potential für widerstandsfähige Wälder auf der Agenda. Die Grundlage dafür bilden die seit fast 40 Jahren im Rahmen von ICP Forests international erhobenen forstlichen Umweltdaten.
Aktuell und in naher Zukunft werden europäische Wälder demnach belastet durch:
• häufigere klimawandel-bedingte Hitze- und Dürreperioden, die die Wälder schwächen,
• hohe Schwefel- und Stickstoffeinträge, die Versauerung und Eutrophierung forcieren,
• den Befall von Schädlingen wie dem Borkenkäfer.
Eine Exkursion führt die Konferenzteilnehmerinnen und -teilnehmer heute auf die Böhmisch-Mährische Höhe: Dort mussten nach Borkenkäferbefall große Flächen gerodet werden. Vor Ort stellt das tschechische Forschungsinstitut für Forst- und Wildwirtschaft seine Methoden zur effizienten Wiederaufforstung vor, die es in Zusammenarbeit mit örtlichen Förstern anwendet. Das Ziel: Wälder zu generieren, die gegen den Klimawandel resistent sind, ausreichend Holz liefern und komplexe Ökosystemfunktionen wie den Schutz der biologischen Vielfalt und die Kohlenstoffbindung erfüllen.