Die Umweltschutzorganisation WWF und der Entwicklungsfinanzierer DEG – Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH haben ihren gemeinsam entwickelten Wasserrisikofilter umfassend erweitert. Mit dem Online-Tool können Unternehmen und Investoren weltweit ihre wasserbezogenen Risiken schnell und einfach ermitteln. Der Wasserrisikofilter 5.0 ermöglicht es zudem, diese Risiken zu bewerten und angemessen darauf zu reagieren. In die neue Version sind die Erfahrungen seit Einführung des Tools im Jahr 2012 eingeflossen, das bereits von über 3.000 Nutzern eingesetzt wurde, darunter Unternehmen wie H&M, Edeka und Danone.
Ein Online-Tool, das es erlaubt, frühzeitig auf wasserbezogene Risiken zu reagieren, ist wichtiger denn je: Weltweit haben ca. 1,8 Mrd. Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Klimawandel, Bevölkerungswachstum und steigende Lebensstandards tragen dazu bei, dass der Druck auf die vorhandenen und ohnehin schon knappen Wasserressourcen vor allem in Entwicklungsländern weiter zunimmt. Der Wasserrisikofilter ist weltweit einsetzbar und zieht sektor- und regionenspezifische Informationen von 235 Ländern und Gebieten heran, zu denen interaktives Kartenmaterial und Fallstudien bereitgestellt werden. Dabei umfasst die aktuelle Version mehr und verbesserte Wasserdaten als alle Versionen zuvor.
Die Verfügbarkeit von Wasser ist eine der am meisten unterschätzten Herausforderungen
Neu sind zum Beispiel lokale Datensätze für Brasilien, Kolumbien und die Mekong-Region. Es gibt zudem Hochrechnungen zu den Auswirkungen des Klimawandels sowie Daten über bestehende Wasserkonflikte, die regelmäßig aktualisiert werden. „Die Verfügbarkeit von Wasser ist eine der am meisten unterschätzten Herausforderungen für Unternehmen, die wir finanzieren. Mit dem jetzt umfassend aktualisierten Wasserrisikofilter haben wir mit unserem Partner WWF ein Instrument entwickelt, das privaten Firmen Risiken aufzeigt und ihnen zugleich Unterstützung im Wassermanagement anbietet“, so Martin Geiger, Leiter der Abteilung Nachhaltigkeit der DEG.
„Dürren, Hochwasser, Verschmutzung oder schlechtes Management – Wasser beeinflusst unsere Entwicklung dramatisch. Der Wasserrisikofilter existiert, damit Unternehmen die lokalen Herausforderungen einschätzen können und dadurch handlungsbereit werden“, so Ariane Laporte-Bisquit vom WWF Deutschland. Der Wasserrisikofilter zeigt praktische Ansätze auf, um die ermittelten Risiken effektiver zu mindern. Ein von der DEG in Peru finanzierter Spargelproduzent wurde für sein nachhaltiges Wassermanagement nach der „Alliance for Water Stewardship“ zertifiziert, dem ersten internationalen Standard, der den verantwortungsvollen Umgang mit Wasser anhand sozialer, umweltbezogener und ökonomischer Kriterien misst.
Mehr Informationen: www.waterriskfilter.org.