Digitalisierung soll Straßenbau beschleunigen

Verschleiß und immer mehr Verkehr machen Straßen und Brücken in Deutschland zu schaffen. Schäden und Dauerbaustellen halten den Verkehrsfluss auf. Die Sanierung oder der Neubau der Verkehrsinfrastruktur muss schneller gehen als bisher, um mit den Anforderungen Schritt halten zu können. Dafür soll das Projekt BeGeBIM sorgen, kurz für „Beschleunigung von Genehmigungsprozessen im Straßenbau durch digitale Modelle“. Das Team von Prof. Dr. Markus König, Leiter des Lehrstuhls Informatik im Bauwesen der Ruhr-Universität Bochum, ist daran beteiligt.

Genehmigungsverfahren sind langwierig

Funktionierende Transportwege sind von entscheidender Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Deutschland und seine Wettbewerbsfähigkeit, sowohl im Bereich des Waren- als auch des Personenverkehrs. „Aktuell herrscht ein hoher Investitionsbedarf für Infrastruktur, weil Autobahnen und Brücken verschleißen und die Verkehrsbelastung steigt“, so Markus König. „Allerdings dauert es oft viel zu lange, bis solche Bauprojekte in Gang kommen, weil die Genehmigungsverfahren so komplex und langwierig sind.“

Das Projektkonsortium setzt auf digitale Modelle, das sogenannte Building Information Modelling, kurz BIM. In der Planung und Ausführung von Bauprojekten werden sie schon angewendet und sollen künftig auch für den Betrieb von Bauwerken genutzt werden. „Die Modelle ermöglichen es, Automatisierungspotenziale des Genehmigungsprozesses zu nutzen und diesen somit zu beschleunigen“, erklärt Markus König.

Im Projekt BeGeBIM wollen die Beteiligten Lösungen für eine digitale, modellbasierte Genehmigung im Straßeninfrastrukturbau schaffen. Dazu werden sie zunächst die Anforderungen an BIM-Modelle herausarbeiten, konventionelle Genehmigungsprozesse im Rahmen existierender gesetzlicher Regelungen analysieren, digitale Prüfroutinen entwickeln und deren Einsatz in einem modellgestützten Genehmigungsprozess bewerten. Das erarbeitete Vorgehen werden sie dann prototypisch an einem Bauvorhaben umsetzen.

Kooperationspartner

Die Firma Schüßler-Plan Digital GmbH aus Düsseldorf koordiniert das Projekt, an dem neben der Ruhr-Universität Bochum auch das Fernstraßen-Bundesamt in Leipzig sowie die Autobahn GmbH des Bundes beteiligt sind.