Sachsen: Projekt für die Bienengesundheit

Wabe mit Phaceliapollen, die lila leuchten Dr. Julia Dittes

Im Projekt ImBieSax bieten die Forschenden eine umfassende Gesundheitsfachberatung für Imker an. „Unser Ziel ist es, eine sachsenweite tierärztliche Beratung aufzubauen, die sich besonders auf effektives Bienenmanagement und die Gesundheit der Bienenvölker konzentriert“, erläutert der Projektleiter Professor Markus Freick.

Durch das Projekt erhalten sächsische Imkerinnen und Imker Zugang zu fundierten Informationen und praxisnaher Unterstützung, um die Gesundheit ihrer Bienenvölker nachhaltig zu sichern und zu verbessern. Alle rund 4.500 Imkern mit Wohnsitz in Sachsen und Bienenvölkern in Sachsen können diese kostenfreie Beratung in Anspruch nehmen.

Vor-Ort-Besuche und Telefonberatung

Das Forschungsteam besucht nicht nur die Bienenstände für persönliche Beratungen vor Ort und für Probenentnahmen, sondern bietet auch telefonische Beratung an.

„Eine spezielle tierärztliche Beratung hinsichtlich Bienengesundheit, wie bei anderen Nutztierbeständen, gab es seit der Wiedervereinigung Deutschlands in Sachsen nicht, obwohl das Wissen über Bienen in der tierärztlichen Approbationsverordnung enthalten ist und während des Veterinärmedizinstudiums gelehrt wird“, erklärt Tierärztin und Projektmitarbeiterin Dr. Julia Dittes.

Besonderer Fokus liegt auf der Prävention und Bekämpfung von Krankheiten wie der Varroamilbe und Virusinfektionen. Zudem soll das Wissen über moderne Imkereipraktiken verbreitet und gestärkt werden.

Arbeiten im Netzwerk

Das Projektteam arbeitet eng mit regionalen Partnern wie dem Landesverband Sächsischer Imker und der Sächsischen Tierseuchenkasse zusammen, um sicherzustellen, dass das Angebot die Bedürfnisse und Herausforderungen der Imker in Sachsen adressiert.

So gibt es einen regelmäßigen Austausch mit allen Beteiligten und das Projekt konnte im Rahmen der jährlichen Weiterbildung der Bienenseuchensachverständigen der Veterinärämter in der Imkerschaft beworben werden. Gemeinsam erarbeiteten die Projektbeteiligten eine KAP-Analyse (KAP = knowledge, attitude, practice), um den Wissensstand und gängige Praktiken in der Imkerschaft zu ermitteln und deren Bedarfe zu erkennen. Besonders wichtig ist für das Projektteam die Nutzung der Kontakte über den Landesverband und die strukturierten Vereine in Sachsen, um das Angebot bekannt zu machen.

„Seit dem Start des Projekts haben sich bereits 180 Imkerinnen und Imker für unsere Beratungen angemeldet. Wir sind begeistert von der positiven Resonanz und den zahlreichen Rückmeldungen“ sagt Dr. Dittes.

Monitoring und Entwicklung

Bis Ende 2024 wertet das Team, zu dem auch zwei Studentinnen der Studiengänge Landschaftsentwicklung und Gartenbau der Fakultät Landbau, Umwelt, Chemie gehören, den Fragebogen und die Ergebnisse der Proben aus. Sie wollen feststellen, welche Krankheitserreger nachweisbar sind und ob es dabei regionale Unterschiede innerhalb Sachsens gibt. Dr. Dittes und ihre Mitarbeiterinnen verfolgen die Entwicklung der Bienenvölker auch über den Winter und planen die Fortführung des Projektes.