Am Hauptgebäude der Hochschule Bielefeld auf dem Campus Nord, rechts neben der Zufahrt zur Tiefgarage, ging es heute wuselig zu. 25 Kinder, unter anderem von der hochschuleigenen Kita, ihre Eltern und Beschäftigte der HSBI, pflanzten insgesamt 600 junge Bäume. Auf der etwa 200 Quadratmeter großen Fläche soll ein kleiner Wald entstehen, ein sogenannter Tiny Forest. Präsidentin Prof. Dr. Ingeborg Schramm-Wölk erklärt: „Biodiversität ist entscheidend, um die Stabilität der Ökosysteme zu sichern und das Wohlergehen von Menschen, Pflanzen und Tieren zu fördern. Und alles, was wir für Biodiversität tun, ist auch gleichzeitig Klimaschutz.“
Im hochschulweiten Nachhaltigkeitsprogramm „Act2Sustain“ unter der Leitung von Prof. Dr. Natalie Bartholomäus, Vizepräsidentin für Nachhaltigkeit und strategisches Human Ressource Management, gibt es mehrere Arbeitsgruppen. Eine davon, das Team „Biodiversität“, beschäftigt sich mit Maßnahmen für ein nachhaltigeres Campus-Leben und engagiert sich besonders für die Realisierung des Tiny Forest. Der BLB NRW stellt die Finanzierung dieses Umweltprojektes aus Mitteln seines Klimaprogramms sicher.
Wolfgang Feldmann, Leiter der Niederlassung Bielefeld des BLB NRW, hebt hervor: „Wir unterstützen dieses Projekt aktiv und glauben, dass der entstehende Tiny Forest nicht nur einen ökologischen Mehrwert bietet, sondern auch als inspirierender Raum für die Studierenden und die lokale Gemeinschaft dienen wird.“
Am HSBI-Hauptgebäude entsteht nun ein Mini-Wald nach der Miyawaki Methode: Das Tiny-Forest-Konzept als sozio-ökologische Maßnahme in Städten führt zu schnellem Pflanzenwachstum und CO2-Bindung. Tiny Forests benötigen wenig Platz und Pflege, was kostengünstig ist. Ute Bischoff, Objektmanagerin des BLB NRW, ergänzt:
„Die Integration von Artenschutz und ökologischen Maßnahmen in städtischen Gebieten ist von zentraler Bedeutung. Dieses Projekt ist ein Paradebeispiel dafür, wie wir gemeinsam zu einer grüneren Umgebung beitragen können.“
Neben ökologischen Aspekten spielt die soziale Komponente eine große Rolle, da Bürgerinnen und Bürger, vor allem Kinder, im Fall der HSBI aber auch Studierende und Beschäftigte aktiv in den Pflanzprozess involviert sind. Perspektivisch soll der angehende Wald auch als Ruhepol genutzt werden können. Doch das dauert noch einige Jahre. Auch eine Ausweitung der Fläche ist denkbar.
Die fachliche Begleitung des Projektes erfolgt durch den Verein MIYA e.V. aus Eberswalde. Eine umfangreiche Bodenvorbereitung gemäß der Miyawaki-Methode hat Mitte September bereits stattgefunden. Anhand der Bodenanalyse konnten verschiedene heimische Baumarten ausgewählt werden. Gepflanzt wurden 16 verschiedene Arten, so zum Beispiel Rotbuche, Stieleiche, Vogelkirsche und weitere kleinere Bäume wie Zitterpappel, Eberesche und Saalweide, sowie diverse Sträucher wie Hasel, Schlehe oder Waldgeißblatt. Direkt im Anschluss an die Pflanzung wurde ein Zaun aus Kastanienholz errichtet.