Der Klimawandel führt zu immer häufigeren und intensiveren Hitzewellen. Um den besonderen Gesundheitsrisiken für ältere Menschen zu begegnen, hat das Institut Arbeit und Technik (IAT/Westfälische Hochschule) in Zusammenarbeit mit dem DRK Kreisverband Recklinghausen und dem Seniorenbeirat Recklinghausen ein Pilotprojekt ins Leben gerufen. Erste Ergebnisse zeigen den dringenden Bedarf an gezielten Präventions- und Betreuungsmaßnahmen.
In der aktuellen Ausgabe von IAT Forschung Aktuell befassen sich Dr. Peter Enste, Leiter des Forschungsschwerpunktes Gesundheitswirtschaft und Lebensqualität beim IAT, und Michael Cirkel mit Hitzeprävention für ältere Menschen. Im Zentrum des Projekts steht ein Betreuungskonzept, das während Hitzewellen eine tägliche telefonische Kontaktaufnahme durch geschulte Betreuungspersonen vorsieht. Vor Beginn der Hitzeperioden werden die Teilnehmenden besucht, um ihre individuelle Lebenssituation zu erfassen und Tipps zur Hitzebewältigung zu geben. Ziel ist es, schwere gesundheitliche Folgen und Notfalleinweisungen zu vermeiden.
„Die ersten Interviews mit den Teilnehmenden bestätigen, dass viele ältere Menschen sich der gesundheitlichen Risiken durch Hitze und der Wechselwirkungen mit chronischen Erkrankungen und Medikamenten nicht ausreichend bewusst sind“, erklärt Enste. „Ein gezielter, zugehender Ansatz ist entscheidend, um die Gesundheitsrisiken zu mindern und die Lebensqualität zu erhalten“, ergänzt Cirkel.
Obwohl kommunale Maßnahmen wie Trinkbrunnen und Hitzetelefone von den Befragten grundsätzlich begrüßt werden, bleibt die praktische Nutzung oft hinter den Erwartungen zurück. Das Projekt zeigt, dass ein persönlicher Kontakt und gezielte Informationen der Schlüssel zur besseren Prävention sind.
Die Ergebnisse der Pilotphase sollen bis Ende des Jahres ausgewertet und als Grundlage für ähnliche Initiativen in anderen Kommunen genutzt werden.