Am Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) fand am Donnerstag, den 28.11.2024 die Abschlussveranstaltung des Projekts „BioStripPlant” statt. Ziel des von der Europäischen Innovationspartnerschaft (EIP-Agri) geförderten Projekts unter der Leitung der agrathaer gmbH war die Entwicklung und Erprobung eines innovativen Anbauverfahrens für den ökologischen Gemüsebau in Brandenburg. Über drei Jahre untersuchte das Projekt, wie das Strip-Till-Verfahren in Kombination mit Mulch- und Lebendmulchsystemen zu einer bodenschonenderen und klimaangepassten Bewirtschaftung beitragen kann.
Das Strip-Till-Verfahren bietet eine Methode der konservierenden Bodenbearbeitung, bei der nur die Pflanzstreifen aufgelockert werden, während der Boden zwischen den Reihen unberührt bleibt. Die im Projekt gewonnenen Ergebnisse verdeutlichten zahlreiche Vorteile dieses Ansatzes. So führte eine Mulchbedeckung aus Grünroggen zu einer Reduzierung der Verdunstung und trug damit zur Erhaltung der Bodenfeuchtigkeit bei. Gleichzeitig zeigte der Einsatz von Lebendmulch, wie beispielsweise Erdklee, eine ausgleichende Wirkung auf die Bodentemperaturen. Während heißer Tage schützte der Klee den Boden vor Überhitzung, während er bei kühleren Bedingungen ein zu starkes Abkühlen verhinderte.
Die Ertragsanalysen zeigten, dass insbesondere der Einsatz von Roggenmulch vielversprechend war und unter den getesteten Methoden die höchsten Erträge erzielen konnte. Gleichzeitig stellten Lebendmulchsysteme aufgrund der Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe Herausforderungen dar, die in bestimmten Situationen zu Ertragseinbußen führten. Auch die Unkrautregulierung erwies sich als zentraler Faktor. Eine ausreichend dicke Mulchschicht war entscheidend, um das Unkrautwachstum wirksam zu unterdrücken. Bei Lebendmulchsystemen konnte durch gezieltes Mähen ein übermäßiges Wachstum des Klees verhindert werden, das ansonsten in Konkurrenz mit den Kulturpflanzen getreten wäre.
Das Projekt brachte auch wertvolle Empfehlungen für die Praxis hervor. Um eine effektive Nutzung von Mulchsystemen zu gewährleisten, wurde empfohlen, Abbruchkriterien für Fälle festzulegen, in denen die Biomassebildung unzureichend ist. Weiterhin zeigten sich Optimierungsbedarfe bei der Bodenvorbereitung, insbesondere auf lehmhaltigen Böden, und der Anpassung von Düngetechniken, um Verstopfungen bei organischen Düngemitteln zu vermeiden.
Co-Autorin der Praxisbroschüre Katia Heistermann (IGZ) betonte, dass „BioStripPlant“ den ökologischen Gemüsebau in Brandenburg und darüber hinaus nachhaltig verändern könnte. Gerade die Kombination von Streifenbearbeitung und in situ Mulch ist eine vielversprechende Alternative zu betriebsüblichen Anbausystemen, welche nicht nur den Arbeitsaufwand reduzieren und die Bodenfruchtbarkeit erhalten kann, sondern auch die Widerstandsfähigkeit der Betriebe gegenüber den Herausforderungen des Klimawandels stärkt.
Die Erfahrungen und Erkenntnisse des Projekts sind in einer Praxisbroschüre zusammengefasst, die Landwirten als Leitfaden zur Einführung des Verfahrens dient und im Rahmen der Abschlussveranstaltung am IGZ präsentiert wurde. Zukünftige Forschungsarbeiten werden sich darauf konzentrieren, die Handhabung weiter zu optimieren und die Anwendungsmöglichkeiten des Verfahrens auszuweiten, um eine breitere Adaption in der Praxis zu fördern.
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