Robustes Leder, reißfeste und atmungsaktive Kunstfasern, Schaumpolster, Protektoren und Applikationen – Kleidungsstücke, wie zum Beispiel Motorradjacken, bestehen aus vielen verschiedenen Materialen und Komponenten. Dies erschwert die Wiederaufbereitung von wertvollen Ressourcen für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft.
Eine effiziente und sortenreine Trennung von Textilien nach verschiedensten Materialien zu gewährleisten, ist Ziel des Projektes „SpayCloth – Sortiersystem“ im Rahmen des Förderprogramms Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM). Dafür wird ein hochmodernes System entwickelt, das durch ein neuartiges Verfahren die vollautomatische optische Erkennung und mechanische Trennung kombiniert.
„Die zentrale Innovation bildet eine Künstliche Intelligenz, die Textilien anhand visueller Merkmale wie Struktur, Oberfläche und Farbe analysiert und klassifiziert“, erläutert Professor Bernd Lüdemann-Ravit vom Institut für Produktion und Informatik (IPI).
Ein integriertes Kamerasystem ermögliche zudem die präzise Positions- und Formerkennung der einzelnen Textilkomponenten und steigere dadurch die Sortiergenauigkeit erheblich. Das entwickelte System bringt bedeutende Vorteile für die Textilindustrie: Es ermöglicht eine optimierte Wiederverwertbarkeit von textilen Rohstoffen und reduziert durch dieses Recycling das Abfallaufkommen.
Zum Forschungskonsortium gehören, neben dem IPI – Institut für Produktion und Informatik der Hochschule Kempten, der Sondermaschinenbauer Hörber & Hetzner GmbH, elnic in Dresden GmbH sowie Velomat Messelektronik GmbH. Zudem besteht eine enge Kooperation mit dem Hersteller für Motorrad- und Arbeitsschutzbekleidung Held GmbH aus Burgberg im Allgäu.