Kommunalen Nachhaltigkeitsbarometer in Niedersachsen

Niedersachsens Umweltminister Meyer Foto: MU Nds

Ein Team der Leuphana Universität Lüneburg hat unter der Leitung von Prof. Dr. Harald Heinrichs im Auftrag des niedersächsischen Umweltministeriums erforscht, wie es um die Nachhaltigkeit von Städten, Gemeinden und Landkreisen in Niedersachsen steht. Das jetzt veröffentlichte Nachhaltigkeitsbarometer fasst die Ergebnisse zusammen. Die Wissenschaftler konnten feststellen, dass sich viele Kommunen trotz schwieriger Bedingungen für eine nachhaltige Entwicklung engagieren.

Zu den wesentlichen Ergebnissen der Studie zählt, dass in den niedersächsischen Kommunen die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen an Bedeutung gewonnen hat. Klimaschutzziele sind nach Auffassung der Befragten allerdings bisher nur unzureichend etabliert. Bisher geplante kommunale Maßnahmen zur Erreichung des 1,5 Grad Ziels der Vereinten Nationen werden als nicht ausreichend angesehen. Auch Maßnahmen zur Stärkung der Biodiversität werden bisher kaum umgesetzt.

Zwar geben fast alle Kommunen an, dass sie über Fachpersonal verfügen oder solches zeitnah einstellen wollen, andererseits zeigt die Studie, dass aus Sicht der Befragten die personellen Ressourcen verstärkt werden müssen. Der herrschende Fachkräftemangel wird in diesem Zusammenhang von vielen Kommunen als ein Hemmnis angesehen.

„Mit dem Kommunalen Nachhaltigkeitsbarometer Niedersachsen bekommen wir einen hilfreichen und wichtigen Einblick, was Kommunen bewegt – und was sie gerade behindert auf dem Weg zur kommunalen Nachhaltigkeit“, sagt Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer. Er wertet es als ein gutes Zeichen, dass ein Großteil der Kommunen die Landesregierung als Treiber der Nachhaltigkeitstransformation sieht und ergänzt, „dass Kommunen durch Anforderungen an Klimaanpassung und Nachhaltigkeit vor großen Herausforderungen stehen und finanzielle und personelle Unterstützung benötigen.“

„Trotz eines schwierigen Fahrwassers setzen sich viele Städte, Gemeinden und Kreise in Niedersachsen für eine nachhaltige Entwicklung ein“, kommentiert Professor Heinrichs die Studienergebnisse. Er rät den Kommunen dazu, verfügbare Ansätze und Instrumente, wie beispielsweise die Nachhaltigkeitsprüfung oder digitale Daten, stärker zu nutzen und bislang weniger beachtete nachhaltigkeitsrelevante Bereiche wie Kultur oder Gesundheit systematischer in den Blick zu nehmen.

Für das kommunale Nachhaltigkeitsbarometer Niedersachsen haben die Wissenschaftler eine standardisierte Online-Befragung der für die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz in ihren Kommunen zuständigen Personen vorgenommen. Knapp 30 Prozent der niedersächsischen Kommunen haben sich beteiligt.

Der vollständige Bericht steht hier zum Download bereit:
https://pubdata.leuphana.de/handle/20.500.14123/1623