Stärkung der mineralischen Kreislaufwirtschaft im Bausektor

Während der Fachtagung "Circular Economy" diskutierten auf dem Panel (von links) Dirk Jansen (BUND NRW), Umweltminister Oliver Krischer (MUNV NRW), MinDirig'in Diane Jägers (MHKBD NRW), Conrad Risch (Initiative Umbau) und Berthold Heuser (REMEX GmbH) über Rahmenbedingungen und Perspektiven. Quelle: vero/Kim Walter

Am gestrigen Donnerstag fand im Haus der Universität in Düsseldorf die Fachtagung „Circular Economy – Stärkung der mineralischen Kreislaufwirtschaft im Bausektor“ statt. Die gemeinsame Veranstaltung vom Verband der Bau- und Rohstoffindustrie (vero), dem Wuppertal Institut und dem NABU NRW stand unter der Schirmherrschaft des Ministeriums für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie (MWIKE NRW) sowie des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (MUNV NRW).

Die Tagung brachte hochrangige Vertreter aus Politik, Wissenschaft, Industrie und Naturschutz zusammen, um Wege zu diskutieren, wie die mineralische Kreislaufwirtschaft im Bauwesen vorangetrieben werden kann. Die Teilnehmenden beleuchteten innovative Ansätze, Potenziale und aktuelle Herausforderungen und waren sich einig: Eine ambitionierte Kreislaufwirtschaft im Bereich Recycling sowie den verstärkten Einsatz von Sekundärrohstoffen ist essentiell, um Rohstoffe nachhaltiger zu nutzen, Ressourcenverbrauch zu senken und Klimaziele zu erreichen.

Politik in der Verantwortung

Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, hob in ihrem Grußwort hervor, dass die öffentliche Hand eine besondere Verantwortung trage:

„Die Verwaltung muss klare und handhabbare Regeln schaffen und ihre große Nachfrage nutzen, um Leitmärkte für ökologische Produkte zu fördern. Hier haben wir bislang Potenziale liegen lassen und müssen fokussierter werden.”

Die Diskussionen machten deutlich, dass verstärkte politische Weichenstellungen notwendig sind, um Investitionen in Sekundärbaustoffe anzukurbeln und Hemmnisse abzubauen.

Praxisbeispiele und Zukunftsperspektiven

Besonders beeindruckend waren auch die vorgestellten Leuchtturmprojekte, wie die Büscher-Wand und das Rathaus Korbach, die anschaulich demonstrierten, wie innovative Recyclinglösungen erfolgreich und praxistauglich umgesetzt werden können. Nach einem Vortrag von Prof. Dr. Henning Wilts (Wuppertal Institut) zum Thema „Wie politische Instrumente den Rezyklateinsatz steigern können“ endete die Veranstaltung mit einer Paneldiskussion mit führenden Experten – darunter Minister Oliver Krischer (MUNV NRW), Berthold Heuser, (REMEX GmbH) und Dirk Jansen (BUND NRW). Hierbei wurden politische und wirtschaftliche Instrumente zur Förderung der Kreislaufwirtschaft intensiv erörtert und zukunftsweisende Ansätze diskutiert.

Stimmen zur Veranstaltung:

„Unsere Branche zeigt deutlich, dass sie sich den heute diskutierten Herausforderungen stellt und zu einer Kreislaufwirtschaft bzw. nachhaltigen Rohstoffnutzung beitragen wird“, betonte Berthold Heuser, Vorsitzender der vero Fachgruppe Recycling-Baustoffe.

Dr. Heide Naderer, NABU-Landesvorsitzende, ergänzte: „Eine stärkere Kreislaufwirtschaft trägt nicht nur zum Umwelt- und Klimaschutz bei, sondern reduziert auch den Flächenverbrauch durch die Nutzung vorhandener Ressourcen.“

Prof. Dr. Henning Wilts, Leiter der Abteilung Kreislaufwirtschaft am Wuppertal Institut, hob die Rolle der Politik hervor: „Wir brauchen für verstärkte private Investitionen verbindliche Rahmenbedingungen und klare Anreize, um den Einsatz von Rezyklaten zu fördern und eine echte Transformation im Bausektor zu ermöglichen.“

Fazit und Ausblick

Die Veranstaltung verdeutlichte, dass die Circular Economy im Bauwesen nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch sinnvoll ist. Um das volle Potenzial auszuschöpfen, sind jedoch Politik und die Akteuren entlang der Wertschöpfungskette gefragt, die bestmöglichen Rahmenbedingungen für die Branche zu schaffen, um neue Ansätze zu ermöglichen und diese auch in die praktische Umsetzung zu bringen.