Nachhaltigkeit im Einsatz erneuerbarer Energien

Demontage der Rotorblätter für die Durchführung von Wartungsarbeiten Maurice Töpfer Hochschule Nordhausen

Die Hochschule Nordhausen setzt sich aktiv für Nachhaltigkeit und den Einsatz erneuerbarer Energien ein. Ein sichtbares Zeichen dafür ist seit ca. 20 Jahren die Windkraftanlage auf dem Campus, die erneuerbaren Strom generiert und in das Campusnetzwerk einspeiste. Aufgrund eines technischen Defekts, dessen Ursache bei einer ersten Untersuchung nicht festgestellt werden konnte, wurde die Anlage nun demontiert, um einer gründlichen Wartung und Reparatur unterzogen zu werden.

Die Windkraftanlage hat über die Jahre wertvolle Erfahrungen in der Nutzung erneuerbarer Energien auf dem Campus ermöglicht. Allerdings ist der aktuelle Standort nicht optimal: Die Windverhältnisse sind nicht ideal, und zusätzlich verursachen Vibrationen des Schwerlastverkehrs auf der angrenzenden Hauptstraße wiederkehrende Störungen.

Trotz wiederholter Anpassungen konnte keine dauerhafte Lösung für dieses Problem gefunden werden. Darüber hinaus sind die Rotorblätter der Anlage beschädigt, was zu einer Unwucht führt und das Getriebe zusätzlich belastet. Um diesen Herausforderungen nachhaltig zu begegnen, ist geplant, die Windkraftanlage zu überholen oder ggf. eine neue Anlage zu installieren.

Die Demontage der Anlage ist Teil des Forschungsprojekts KLIMA-N („KLIMA-Netzwerk für mehr Nachhaltigkeit in Thüringen“), genauer gesagt des Teilprojekts „Klimagerechter Campus – Energie und Betrieb“ an der Hochschule Nordhausen. Unter der Leitung von Dr. Pascal Leibbrandt wird eine studentische Gruppe im kommenden Semester der Reparatur der Windkraftanlage begleiten.

Das Forschungsprojekt KLIMA-N widmet sich der nachhaltigen Transformation von Hochschulcampus-Betrieben in Thüringen. Eine systematische Bestandsaufnahme der Energie- und Ressourcenflüsse bildet die Grundlage für Effizienz-, Konsistenz- und Suffizienzmaßnahmen sowie bauliche Anpassungen an den Klimawandel.

Die Hochschule Nordhausen arbeitet dabei eng mit ihren Kooperationspartnern – der Universität Erfurt, der TU Ilmenau und der FH Erfurt – zusammen. Ziel ist es, auf Basis von Erfahrungen und Best Practices einen Leitfaden für einen klimafreundlichen Campusbetrieb zu entwickeln.

Firmen, Privatpersonen oder andere Forschungseinrichtungen, die sich an der Reparatur beteiligen oder die Windkraftanlage für eigene Forschungsprojekte nutzen möchten, sind herzlich eingeladen, sich mit dem Institut für regenerative Energietechnik (in.RET) an der Hochschule Nordhausen in Verbindung zu setzen.

Das in.RET betreibt grundlagen- und anwendungsorientierte Energieforschung auf dem Gebiet der Regenerativen Energietechnik. Ein wichtiger Arbeitsschwerpunkt wird neben der Weiterentwicklung und Optimierung von Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energien in der Systemintegration dieser Energien liegen, d.h. in der Frage, wie erneuerbare Energien sinnvoll miteinander kombiniert und in die bestehenden Versorgungsstrukturen im Wärme- und Strommarkt integriert werden können.

Hierbei sind zahlreiche interdisziplinäre Fragestellungen aus den Bereichen der Energietechnik, der Mess-, Steuer- und Regelungstechnik und der Ökonomie zu bearbeiten. Die Betrachtung der Forschung hat sich von einzelnen Modulen hin zu ganzen Energiesystemen entwickelt.