
Ein fakultätsübergreifendes Lehrprojekt des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) hat erfolgreich eine Förderung im Programm „CZS Rethink“ der Carl-Zeiss-Stiftung eingeworben. In dem Projekt „Enforcing Education for Sustainability in Engineering“ (EESY Engineering) entwickeln die Forschenden vier Schwerpunktmodule zur Nachhaltigkeit, um sie in ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen zu verankern. Ziel ist es, die Studierenden zu befähigen, ihre Fachkompetenzen kritisch und anwendungsorientiert für eine nachhaltige Entwicklung einzusetzen.
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) zielt darauf ab, Menschen zu zukunftsfähigem Denken und Handeln zu ermächtigen. Sie sollen in die Lage versetzt werden, die Auswirkungen des eigenen Handelns auf die Welt zu verstehen und verantwortungsvolle, nachhaltige Entscheidungen zu treffen. Als Lernort für nachhaltiges Denken und Handeln qualifiziert das KIT junge Menschen, zu nachhaltigen Entwicklungen in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft beizutragen.
Als technische Universität liegen die Schwerpunkte der akademischen Ausbildung des KIT in den natur- und ingenieurwissenschaftlichen Disziplinen.
„Das KIT leistet mit seiner intensiven wissenschaftlichen und forschungsorientierten Ausbildung seiner Studierenden einen maßgeblichen Beitrag zur gesellschaftlichen Transformation für eine nachhaltigere Zukunft“, sagt Professor Alexander Wanner, Vizepräsident Lehre und akademische Angelegenheiten des KIT. „Um dieses Potenzial voll auszuschöpfen, ist ein erklärtes Ziel der Nachhaltigkeitsstrategie, BNE flächendeckend in alle Curricula zu integrieren. Genau dort knüpfen wir mit dem Projekt EESY Engineering an und binden das Thema Nachhaltigkeit grundsätzlich in ingenieurwissenschaftliche Studiengänge ein.“
Verankerung von BNE in die Curricula
Aufbauend auf bereits vorhandenen Strukturen in den Fachbereichen Maschinenbau und Elektrotechnik entwickeln die Lehrenden in dem Projekt ein Grundschema, um BNE in ingenieurwissenschaftlichen Masterstudiengängen des KIT zu verankern. Danach wollen sie dieses sukzessive auf weitere entsprechende Studiengänge übertragen. Den Studierenden werden dadurch Nachhaltigkeitskompetenzen insbesondere auf der System- und Materialebene sowie in den Bereichen Energiesysteme und Kreislaufwirtschaft vermittelt. Nach Projektabschluss soll mindestens ein Nachhaltigkeitsschwerpunkt in jedem ingenieurwissenschaftlichen Studiengang am KIT etabliert sein.
„EESY Engineering“ ist auf vier Jahre ausgelegt. Es ist eines von sieben Projekten an baden-württembergischen Hochschulen, die in einem zweistufigen Wettbewerbsverfahren zur Förderung ausgewählt wurden. Die Carl-Zeiss-Stiftung fördert die Projekte mit jeweils rund einer halben Million Euro.