
Das Projekt „ACCELERATE – Übergang zu und Ausbau der Nutzung von Bio-CO2“ erhält von der Stiftung für strategische Forschung (SSF) eine Förderung in Höhe von 60 Millionen SEK. Das Königliche Technische Institut (KTH) wird gemeinsam mit der Universität Stockholm ein multidisziplinäres Forschungszentrum betreiben. Bei ACCELERATE, das Projekt wurde Anfang Juli gestartet, handelt es sich um ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt, das sich auf die Nutzung von biogenem CO₂ (bio-CO₂) konzentriert. Ziel des Projekts ist es, innovative Technologien und Prozesse zu entwickeln, um CO₂ aus biologischen Quellen effizient zu nutzen und in industriellen Anwendungen zu skalieren.
Im Kern geht es bei ACCELERATE darum, die Umwandlung von bio-CO₂ in wertvolle Produkte wie Kraftstoffe, Chemikalien oder Materialien voranzutreiben. Das Projekt verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, der sowohl technologische Innovationen als auch die Entwicklung von Geschäftsmodellen umfasst, um die Marktreife dieser nachhaltigen CO₂-Nutzung zu beschleunigen.
Ein wichtiger Aspekt ist die Förderung der Kreislaufwirtschaft und die Reduktion von Treibhausgasemissionen, indem CO₂ aus biologischen Quellen (z.B. landwirtschaftliche Abfälle, Biomasse) genutzt wird, anstatt es in die Atmosphäre freizusetzen. Durch die Skalierung dieser Technologien soll eine nachhaltige Industrieentwicklung unterstützt werden.
Das Zentrum wird sich auf die CO2-negative Produktion von hochwertigen Chemikalien und Pharmazeutika konzentrieren. Die Forschung befasst sich mit der Synthese und Herstellung von Produkten, die in der Gesellschaft einen langsamen Umsatz haben und mit CO2 hergestellt werden. Dies gilt insbesondere für Lösungsmittel, Polymere und pharmazeutische Bausteine. Ein Beispiel ist die Entwicklung poröser Flüssigkeiten zur Senkung der Energiekosten und zur Vermeidung gefährlicher Nitrosamine bei der Kohlendioxidabscheidung.
Ein Expertenteam der KTH und der Universität Stockholm mit Kenntnissen in den Bereichen CO2-Chemie, Katalyse, Prozesstechnologie, Simulationen, Nachhaltigkeitsbewertung, Industrieökonomie, soziale Auswirkungen und Politik ist an dem Projekt beteiligt. Sie sind bereits an relevanten Projekten beteiligt, die von schwedischen Behörden und Horizon Europe finanziert werden, und ein Zwischenziel besteht darin, dass weitere von solchen Organisationen finanzierte Projekte mit dem Zentrum verknüpft werden.
Der Projektleiter des Konsortiums ist Christophe Duwig, KTH. An der Universität Stockholm werden Forschungsgruppen unter der Leitung von Professor Belén Martín-Matute, Professor Niklas Hedin und Professor Jiayin Yuan teilnehmen. Das Zentrum ist mit sieben schwedischen Unternehmen und zwei Branchenorganisationen verbunden: Stockholm Exergi, Astra Zeneca, Biofiber Tech, Grimaldi Development, Tekniska Verken i Linköping, Perstorp AB, Nynas AB, IKEM und EnergiForsk. Darüber hinaus sind vier internationale Forschungsorganisationen beteiligt.