
Climate Smart Research (CSR) bringt 33 Partner aus 26 Ländern zusammen, um die europäische Landwirtschaft klimaresistenter und nachhaltiger zu machen. Das von der EU finanzierte Forschungs- und Innovationsprojekt ist jetzt offiziell gestartet. In den nächsten fünf Jahren wird das Projekt innovative Lösungen für klimafreundliche Landwirtschaft (CSF) entwickeln, testen und fördern, um den Übergang zu einer klimaneutralen Landwirtschaft in Europa zu beschleunigen.
Das Forschungsprojekt CSR wird von Wageningen Research koordiniert, eine Universität und ein Forschungszentrum in den Niederlanden, das sich insbesondere mit dem Thema Lebenswissenschaften auseinandersetzt. CSR ist ein Netzwerk aus 29 experimentellen Forschungsstationen (ERS), an denen Universitäten, angewandte Forschungseinrichtungen, Beratungsdienste, NGOs und KMUs beteiligt sind. CSR wird im Rahmen des Programms „Horizon Europe“ finanziert und soll durch praktische, wissenschaftlich fundierte Innovationen im Agrarsektor einen systemischen Wandel vorantreiben. Zum Projektstart trafen sich die Partner im September in Lelystad (Niederlande), um Ziele, Ambitionen und Pläne abzustimmen und gemeinsame Aktivitäten anzustoßen.
Da die Landwirtschaft einem wachsenden Druck ausgesetzt ist, sich an den Klimawandel anzupassen und gleichzeitig die Treibhausgasemissionen zu reduzieren, zielt das Climate-Smart-Research-Projekt darauf ab, dieser Herausforderung durch Innovation, Zusammenarbeit und praktische Auswirkungen zu begegnen. CSR wird die Wechselwirkungen zwischen Anpassungs- und Minderungsmaßnahmen einschließlich ihrer Synergien und Kompromisse untersuchen.
Der Schwerpunkt liegt auf der Verbesserung von Technologie und Produktivität, Resilienz und Nachhaltigkeit. Konkret sollen in den kommenden fünf Jahren neue klimafreundliche Landwirtschaftskonzepte an zehn wegweisenden experimentellen Forschungsstationen (PioneERS) in vier großen europäischen Klimazonen entwickelt und getestet werden. Darüber hinaus sind eine Validierung und ein Vergleich von Klimainstrumenten und -dienstleistungen (wie Emissionsüberwachungssystemen und Entscheidungshilfen) an 19 innovativen Versuchsstationen (InnovatERS) geplant.
Ein wichtiger Aspekt ist die Zusammenarbeit mit Landwirten, Beratern, politischen Entscheidungsträgern und Bürgern, um sicherzustellen, dass praktische Lösungen gemeinsam entwickelt, in der Praxis getestet und für eine breitere Anwendung vorbereitet werden. Langfristig sollen Wissensnetzwerke zwischen Forschungseinrichtungen aufgebaut und die Verbindung zu den nationalen Agrarwissens- und Innovationssystemen (AKIS) gestärkt werden.
Den Transfer in die Praxis unterstützen gewonnene, umsetzbare Ergebnisse, darunter eine Wissensdatenbank, Geschäftsmodelle, politische Empfehlungen und mehr als 150 Praxisberichte zur Verwendung in der gesamten EU. Das Projekt arbeitet auch eng mit Schwesterinitiativen wie Climate Farm Demo (CFD) und ClimateSmartAdvisors (CSA) zusammen, um eine breite Reichweite und Akzeptanz der validierten Lösungen sicherzustellen.
„Ein ambitioniertes Projekt, das der Landwirtschaft Möglichkeiten aufzeigt, sich in ihrer Wirtschaftsweise an den Klimawandel anzupassen und damit auch einem beschleunigten Klimawandel entgegenzuwirken. Wir freuen uns sehr, Teil dieses Konsortiums zu sein. Die enge Zusammenarbeit mit den anderen beiden Projekten CFD und CSA ist ein enormer Gewinn für unser Projekt.“, so Prof. Dr. Verena Haberlah-Korr, Projektleiterin am Fachbereich Agrarwirtschaft der Fachhochschule Südwestfalen.
Das Versuchsgut der Hochschule in Merklingsen bei Soest bildet eine der 19 innovativen Versuchsstationen (InnovatERS) und die einzige am Projekt beteiligte in Deutschland. „Unsere Aufgabe wird darin bestehen, die Klimainstrumente und -dienstleistungen, die von den PioneERS entwickelt wurden, auf ihre Praxistauglichkeit in unserem Klimaraum zu testen und zu validieren“, erläutert Prof. Dr. Tanja Schäfer.