Hochleistungsladen im Lkw-Fernverkehr in Betrieb genommen

© Mike Abmaier Am Lkw-Megawatt-Ladepunkt an der Rastanlage Lipperland Süd sind Ladeleistungen von bis zu 1,2 Megawatt möglich.

Im Rahmen des vom Bundesministerium für Verkehr und der EU geförderten Projekts »HoLa – Hochleistungsladen im Lkw-Fernverkehr« wurde am 29. September an der Rastanlage Lipperland Süd der erste deutsche Megawatt-Ladepunkt (MCS) für batterieelektrische Lastkraftwagen im öffentlichen Raum in Betrieb genommen. Die feierliche Eröffnung fand in Anwesenheit des Parlamentarischen Staatssekretärs beim Bundesminister für Verkehr, Christian Hirte, statt. Gemeinsam mit Vertreter:innen aus Wissenschaft, Industrie und Forschung wurde damit ein entscheidender Schritt in Richtung emissionsfreier Lkw-Fernverkehr gesetzt.

Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI koordiniert gemeinsam mit der P3 Group das Konsortium des Projekts HoLa, das an insgesamt vier Standorten MCS (Megawatt Charging System)-Ladepunkte entlang zentraler Autobahnabschnitte in Deutschland errichtet. Das Ziel: Die Technologie unter realen Bedingungen zu testen und die Grundlage für einen flächendeckenden Hochlauf der Ladeinfrastruktur für schwere Nutzfahrzeuge zu schaffen.

Prof. Patrick Plötz, Gesamtkoordinator des vom Fraunhofer ISI geleiteten HoLa-Projekts: »Mit dem Megawattladen beginnt ein neues Kapitel der elektrischen Logistik. Zum ersten Mal können schwere Lkw in nur 30 bis 45 Minuten für hunderte Kilometer Reichweite geladen werden – das ist die Voraussetzung für eine wirtschaftlich tragfähige Elektrifizierung des Lkw-Fernverkehrs. Das Projekt HoLa zeigt, dass Ladeinfrastruktur, Netzanschluss und Fahrzeuge heute schon zusammengebracht werden können, wenn alle Akteure an einem Strang ziehen.«

Ladeleistungen von bis zu 1,2 Megawatt

Der Ladepunkt am Standort Lipperland Süd an der Autobahn A2 nutzt den neuen MCS-Standard, der Ladeleistungen von bis zu 1,2 Megawatt ermöglicht. Die vier am Projekt beteiligten europäischen Lkw-Hersteller sind mit ihren Lkw aktiv an der Entwicklung und Erprobung des Standards beteiligt. Neben der Demonstration der Technik umfasst das Projekt auch umfangreiche Analysen zur Netzintegration, Standortwahl, Wirtschaftlichkeit und Nutzerakzeptanz. Die Erkenntnisse fließen direkt in die Weiterentwicklung der Ladeinfrastrukturplanung auf Bundes- und EU-Ebene ein.

Christian Hirte, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr: »Mit HoLa bringen wir eine Schlüsseltechnologie für den klimafreundlichen Güterverkehr auf die Straße. Das Megawattladen ermöglicht es erstmals, schwere Lkw in extrem kurzer Zeit für lange Strecken aufzuladen – damit wird der Einsatz von batterieelektrischen Lkw im Fernverkehr flexibler und wirtschaftlicher. Projekte wie HoLa zeigen, wie Politik, Forschung und Industrie gemeinsam Tempo machen, um die Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrs voranzutreiben.«