Was wurde bislang konkret auf den Weg gebracht, um die Zukunftsstrategie ökologischer Landbau umzusetzen? Die Besucher der BioFach-Veranstaltung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) „Mehr Bio für Deutschland: Zukunftsstrategie ökologischer Landbau – Wo stehen wir?“ informierten sich darüber im Kongresszentrum der Nürnberger Messe.
20 Prozent Ökolandbau in Deutschland bis 2030 lautet das Ziel. Zwei Jahre nach dem Start der Zukunftsstrategie ökologischer Landbau (ZöL) zogen Elisabeth Bünder vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und Dr. Hanns-Christoph Eiden, Präsident der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), eine positive Bilanz: Dank der vereinbarten ZöL-Maßnahmen befindet sich Deutschland auf einem guten Weg, diese Zielmarke zu erreichen. „Die Umsetzung der vereinbarten ZöL-Maßnahmen ist in vollem Gange. Zentrale Vorhaben sind weit vorangeschritten, wie zum Beispiel die Revision der EU-Öko-Basisverordnung“, betont Elisabeth Bünder.
20 Prozent Ökolandbau bis 2030?
Als Projektträger wirkt die BLE mit dem Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) und der Eiweißpflanzenstrategie (EPS) maßgeblich an der Realisierung der Zukunftsstrategie mit. „Das BÖLN spielt in der Umsetzung eine sehr zentrale Rolle und ist Hauptfinanzierungsinstrument“, so Bünder. „Mit großem Eifer und vielen Ideen wurden verschiedenste Instrumente ins Leben gerufen.“
BÖLN ist an 14 von 24 Maßnahmenkonzepten beteiligt
Für die Gestaltung von allein 14 der insgesamt 24 Maßnahmenkonzepte sind das BÖLN und die EPS verantwortlich und thematisch entsprechend breit aufgestellt. „Viele Projekte von der Forschungsförderung bis zur Unterstützung des Einsatzes von Biolebensmitteln in der Außer-Haus-Verpflegung sind bereits in der Umsetzung.
Dabei werden alle Stufen der Wertschöpfungskette eingebunden: Von der landwirtschaftlichen Erzeugung über die Erfassung, die Verarbeitung, die Vermarktung bis hin zum Außerhausverzehr und die Verbraucher“, erklärt Dr. Hanns-Christoph Eiden. „Das BÖLN hat seit seiner Einführung immer wieder neue Impulse für die Weiterentwicklung des ökologischen Landbaus gesetzt und dient als Blaupause für andere Förderprogramme wie etwa das Europäische Innovationsprogramm. Sein langjähriger Erfahrungsschatz ist eine sehr gute Basis, um die verschiedenen ZöL-Maßnahmen umzusetzen“, hob Eiden die Rolle des BÖLN hervor.
Maßnahmen: Von Öko-Berufsausbildung bis Bio-Außer-Haus-Verpflegung
An sechs Stationen konnten sich die Veranstaltungsbesucher ein Bild von der breiten Themenpalette und dem Umsetzungsstand der einzelnen Maßnahmen machen: Von der Stärkung tragfähiger Bio-Wertschöpfungsketten, dem Ausbau des Bioanteils in der Außer-Haus-Verpflegung, der Unterstützung landwirtschaftlicher Unternehmen durch Beratung und Weiterbildung, der Integration von Ökolandbauinhalten in der Berufsbildung bis hin zur Schaffung von Kulturnetzwerken und Weiterentwicklung des Sojanetzwerkes als Leuchtturmprojekt.
Bio-Nachfrage im Außer-Haus-Markt stärken
Um die Nachfrage nach Biolebensmitteln weiter anzukurbeln, wird in der ZöL unter anderem gezielt der Einsatz von Ökolebensmitteln in der Außer-Haus-Verpflegung gefördert. Ein wichtiger Baustein ist die Kampagne „Bio kann jeder“ mit einem bundesweiten Netzwerk von Ernährungsexperten. Dr. Burkhard Kape, BÖLN-Geschäftsstelle, wies zudem auf den individuellen Beratungsbedarf von Großküchen hin: „Künftig werden wir Betriebe der Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung finanziell unterstützen, damit sie Beratungen von externen Dienstleistern in Anspruch nehmen können.“ Darüber hinaus ist in der ZöL eine deutschlandweite Informationsmaßnahme „20 plus X“ vorgesehen. Ziel ist es, dass möglichst viele öffentliche Kantinen auf Bundes- und Landesebene sowie in Städten und Gemeinden einen Bioanteil von mindestens 20 Prozent einsetzen.