Neue Erkenntnisse zur Bewirtschaftung von Birkenplantagen

Andis Zvirgzdins in einer Birkenplantage. Foto: Urban Nilsson

Birken können sich von leichten bis mittelschweren Verbissschäden erholen. Und eine starke Ausdünnung führte zum stärksten Wachstum des einzelnen Baumdurchmessers. Dies sind einige der Ergebnisse einer neuen Doktorarbeit von Andis Zvirgzdins an der Sveriges lantbruksuniversitet (Landbauuniversität), abgekürzt SLU. SLU ist eine staatliche Universität in Schweden, die sich auf Land- und Forstwirtschaft, Umweltwissenschaften, Tiermedizin, nachhaltige Entwicklung und verwandte Bereiche spezialisiert hat. Die Universität spielt eine zentrale Rolle in Schwedens Bemühungen um nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen. Die Universität ist stark forschungsorientiert und international vernetzt.

Die Arbeit konzentrierte sich auf die Silberbirke und insbesondere auf den Abstand, den Verbiss durch Hirsche, Ausdünnungsstrategien und die Modellierung des Wachstums von genetisch verbessertem Silberbirkenmaterial.

Auswirkungen von Verbiss, Abstand und Ausdünnung

„Ich war etwas überrascht, wie tolerant die Weißbirke gegenüber Verbiss ist. Selbst Bäume, die mehrere Jahre in Folge ihre Haupttriebe verloren hatten, konnten ihre Vitalität bewahren und sich innerhalb weniger Jahre in Höhe und Durchmesser erholen, was eine starke kompensatorische Wachstumskapazität zeigt“, sagt Andis Zvirgzdins, ehemaliger Doktorand am Südschwedischen Waldforschungszentrum der Schwedischen Universität für Agrarwissenschaften (SLU) und Mitglied von Trees For Me.

In Gebieten mit geringem bis mäßigem Verbissrisiko können das schnelle Wachstum und die Kompensationsfähigkeit der Weißbirke den Bedarf an intensivem Schutz verringern, da die Bäume relativ schnell aus dem Verbissfenster herauswachsen können. Insgesamt scheinen die Auswirkungen des Verbisses auf Birken in Schweden laut den Forschungsergebnissen weniger gravierend zu sein als ursprünglich erwartet.

„Während die kurzfristigen Auswirkungen auf die Baumqualität spürbar waren, sind die langfristigen Auswirkungen möglicherweise nicht so gravierend wie ursprünglich angenommen“, so Andis Zvirgzdins.

Schutzmaßnahmen gegen Verbiss könnten jedoch erforderlich sein, insbesondere in Gebieten mit vielen Elchen und Hirschen, da starker Verbiss langfristige negative Auswirkungen auf das Wachstum und die Stammqualität haben kann.

Die Ergebnisse zeigten, dass ein größerer Abstand und weniger Bäume pro Hektar das Durchmesserwachstum der Birken erhöhten, während eine starke Durchforstung das Durchmesserwachstum einzelner Bäume förderte, aber die Gesamtproduktion des Bestandes verringerte. Die Anlage von Birkenplantagen mit einer höheren Anfangsdichte kann dazu beitragen, den Verbissdruck zu verringern. Solche Abstandsstrategien können dazu beitragen, eine ausreichende Anzahl von Stämmen guter Qualität für die zukünftige Produktion sicherzustellen; jedoch sind weitere Untersuchungen erforderlich, um diese Annahmen zu validieren.

Gesteigerte Produktivität und Interesse

Den Forschungsergebnissen zufolge können genetisch verbessertes Birken-Pflanzgut und eine angemessene Bewirtschaftung nicht nur das Wachstum verbessern, sondern auch die Umtriebszeit verkürzen und die Gesamtwirtschaftlichkeit steigern. Der Einsatz von genetisch verbessertem Pflanzgut, klare Bewirtschaftungsziele und die Berücksichtigung des Standorts müssen die Entscheidung jedes Waldbesitzers für den erfolgreichen Einsatz von gepflanzter Weißbirke leiten.

Fortschritte in der Birkenzüchtung und die Notwendigkeit einer größeren Vielfalt in von Nadelbäumen dominierten Wäldern, um die Biodiversität zu erhöhen und Risiken im Zusammenhang mit z. B. dem Klimawandel zu verringern, haben zu einem gestiegenen Interesse der schwedischen Waldbesitzer an der Anpflanzung von Birken beigetragen.