Auftauende arktische Permafrostböden: eine der größten Umweltgefahren

Permafrostmoore in der Republik Komi – Foto: Hans Joosten

Durch die Klimakrise erwärmen sich die Böden und tauen auf

Etwa 23 Millionen Quadratkilometer Boden liegen bisher in den nördlichen Regionen der Welt ganzjährig unter 0 °C, ein großer Teil davon sind Moore. Gefroren speichern diese etwa die Hälfte allen Kohlenstoffs, der weltweit in Böden festgehalten ist. Durch die Klimakrise erwärmen sich die Böden und tauen auf. Infolgedessen wird der Kohlenstoff als Kohlendioxid und als Methan in die Atmosphäre freigesetzt. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Grenze der Permafrostregion bereits bis zu 80 Kilometer nach Norden verschoben, die weltweite Permafrostfläche hat deutlich abgenommen.

Schnitt durch einen Moorboden Quelle: Wikipedia

Aufgetaute trockene Moorböden bergen zusätzlich die Gefahr klimaschädlicher Torfbrände, die unterirdisch über lange Zeit brennen, schwer zu löschen sind und die Gesundheit von Menschen in großen Regionen schädigen. Bergbau, Landwirtschaft und wachsende Infrastruktur bedrohen den Permafrost zusätzlich – auch als Lebensraum einheimischer Bevölkerung. Tauender Permafrost gilt als einer der Tipping points (dt. Kippunkte) einer nicht aufzuhaltenden Erderwärmung. Der Bericht sieht die Arktis bereits in einem gravierenden Wandel und fordert den Schutz und Erhalt sowie einen klugen Umgang mit bestehenden Moorböden.

Moor in Niedersachsen Foto: Nabu

Der Bericht enthält neben vielen detaillierten Hintergrundinformationen und Grafiken auch eine neue zirkumpolare Karte der Verbreitung von Permafrost und Mooren, die auf Basis der Daten der Greifswalder Global Peatland Database durch das Greifswald Moor Centrum erstellt wurde.