Schwierige Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum

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red. Gesundheitsversorgung, Teilhabe und Wohlbefinden wird im ländlichen Raum in Zukunft mehr und mehr zu einer Herausforderung. Und genau diese will die FH Münster gemeinsam mit 70 Partnern aus der Region an der Wurzel packen – im Projekt „münster.land.leben“.

Das Projekt nimmt neben der Gesundheitsversorgung weitere große gesellschaftliche Herausforderungen ins Visier: die Teilhabe und das Wohlbefinden im ländlichen  Raum. „Wir wollen Lösungen entwickeln für spezielle gesellschaftliche Herausforderungen in unserer Region“, sagte FH-Präsidentin Prof. Dr. Ute von Lojewski bei der Auftaktveranstaltung auf dem Leonardo-Campus. „Und genau deshalb müssen wir mit Experten vor Ort zusammenarbeiten.“ Dazu zählen unter anderem Krankenhäuser, ehrenamtliche Initiativen und Landkreise.

(Foto: FH Münster/TAFH Münster GmbH)  (v.l.): Guido Hilchenbach, Dorothee Feller, Ludger Hellmann, Carsten Schröder, Prof. Dr. Ute von Lojewski, Dr. Christian Schulze Pellengahr, Annette Storsberg, Jens Andreas Meinen und Sybille Benning

Dass es gerade mit Blick auf die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum Handlungsbedarf gibt, zeigte sich auch bei einer Talkrunde. Die Teilnehmer waren sich eines Problems bewusst: Je kleiner ein Ort, desto schwieriger wird es, in erreichbarer Nähe die allgemeinmedizinische Grundversorgung zu gewährleisten. Wie also bekommt man Ärzte in ländliche Regionen? Was sind Ausbildungs- und Gestaltungsoptionen? Und wie lässt sich das Distanz- und Transportproblem in den Griff kriegen? Lösungen für diese Herausforderungen will „münster.land.leben“ finden.

Außerdem stand eine weitere Talkrunde zum Thema „Hochschulen als Innovationsmotor in der Region“ auf der Agenda. Darüber sprachen Annette Storsberg, Staatssekretärin im Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, Dorothee Feller, Regierungspräsidentin Münster, und Sybille Benning MdB, stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für Bildung und Forschung. „Wir sind in der Region brillant vernetzt“, sagte FH-Vizepräsident Carsten Schröder, der die Gesprächsrunden moderierte. „Aber wir müssen die Bürgerinnen und Bürger besser informieren.“ Dieser Austauschprozess zwischen Gesellschaft auf der einen und Wissenschaft auf der anderen Seite sei ein Hauptanliegen von „münster.land.leben“. Dafür sorgen auch die insgesamt 13 Teilvorhaben. Sie alle unterstützen mit wissenschaftlichem Know-how neue Konzepte und verankern operative Maßnahmen langfristig.

Vier davon stellten sich im Anschluss an die Talkrunden den rund 100 Besuchern vor. Dazu zählt etwa das Projekt „Sturzmanagement“, das Prof. Dr. Anke Menzel-Begemann leitet. Das Ziel: eine neuartige Versorgungskette entwickeln, durch die im Ernstfall – zum Beispiel, wenn jemand stürzt – Nachbarn benachrichtigt werden. „Wir sind ein Innovationsmotor in unserer Region“, sagte von Lojewski. „Und angesichts des großen Engagements und der Offenheit, mit der unsere Partner in das Projekt gestartet sind, bin ich überzeugt:,münster.land.leben‘ wird ein großer Erfolg!“