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Mit „Umwelt im Gespräch“ greift der Forschungsverbund Umwelt in Kooperation mit dem Naturhistorischen Museum Wien aktuelle Herausforderungen im Umgang mit unserer Umwelt auf und stellt wissenschaftliche Erkenntnisse als Grundlage für das gesellschaftliche Handeln bereit (©istockphoto.com/zorazhuang).

Leben auf Kosten der Natur: Podiumsdiskussion zu den globalen Belastungsgrenzen unseres Planeten und Handlungsmöglichkeiten

Am Dienstag, 26. März, veranstaltet der Forschungsverbund Umwelt der Universität Wien in Kooperation mit dem Naturhistorischen Museum Wien die Podiumsdiskussion „Leben auf Kosten der Natur: Möglichkeiten des Handelns“. Mit dem derzeitigen Artensterben, dem Klimawandel, den Phosphoreinträgen in die Ozeane und den Stickstoffemissionen überschreiten wir bereits mehrere der „planetaren Grenzen“, wie sie vor zehn Jahren von der Forschung definiert wurden. Welche Auswirkungen unsere Produktions- und Lebensweise auf die Umwelt und die globale Gesellschaft hat, erörtert Politikwissenschafter Ulrich Brand von der Universität Wien in einem kurzen Einführungsvortrag. Im Anschluss diskutieren ExpertInnen, wie der Mensch umweltverträglicher leben und ökologisch wirtschaften kann.

„Die globale Erderwärmung, der Biodiversitätsverlust, die enormen Veränderungen in den globalen Kreisläufen von Kohlenstoff-, Stickstoff- und Phosphor – wir bewegen uns ungebremst in eine Zukunft, die uns vor Probleme stellen wird, die wir heute noch gar nicht abschätzen können. Die Folgen dieser Entwicklung werden dann nicht mehr umkehrbar sein. Die Wissenschaft ist hier recht klar: Der Klimawandel ist überwiegend vom Menschen verursacht und ist derzeit die größte Bedrohung der menschlichen Zivilisation“, sagt Andreas Richter vom Zentrum für Mikrobiologie und Umweltsystemwissenschaft der Universität Wien.

Der Ökologe untersucht seit Jahren die Folgen der Klimaentwicklung in der Arktis. Die ForscherInnen gehen dabei u.a. der Frage nach, welche Mechanismen den massenhaft in den Permafrostböden gespeicherten Kohlenstoff freisetzen und welche Rückkoppelungen durch einen erhöhten CO2-Gehalt in der Atmosphäre zu erwarten sind. „Wenn sich unsere bisherigen Berechnungen und Modellierungen erhärten, reden wir hier über Rückkoppelungen in einer Dimension, die einen kompletten Ausstieg aus fossilen Brennstoffen sehr viel schneller notwendig machen würde als bisher gedacht, um die globale Erwärmung tatsächlich auf zwei Grad Celsius beschränken zu können“, so Richter.

Sozial-ökologische Transformation

Um die verschiedenen ökologischen Veränderungen, angetrieben durch den Menschen und seine Lebensweise, global in ihrer Dimension zu erfassen, legten vor zehn Jahren Forscher das Konzept der „planetary boundaries“ vor. Es hat seither die Nachhaltigkeitsdebatte sehr stark angeleitet. „Das Konzept der planetaren Grenzen zeigt die Dringlichkeit, es ist aber nicht weitreichend genug“, sagt Ulrich Brand, Professor und Leiter des Instituts für Politikwissenschaft an der Universität Wien. Es beziehe lokale Gegebenheiten zu wenig ein und blende die gesellschaftlichen Verhältnisse aus. Der Politikwissenschafter plädiert für eine grundlegende Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse, für „eine sozial-ökologische Transformation“, auf die er auch in seinem gemeinsam mit Markus Wissen verfassten Buch „Imperiale Lebensweise“eingeht. „Im Zuge dieses grundlegenden Umbaus müssen auch die vielfältigen Privilegien großer Bevölkerungsteile in den wohlhabenden Ländern wie auch die wirtschaftlichen Interessen kritisch hinterfragt werden“, so Brand.

Möglichkeiten des Handelns

Am Podium diskutieren Politikwissenschafter Ulrich Brand und Ökologe Andreas Richter gemeinsam mit Michael Obersteiner vom International Institute for Applied Systems Analysis (IIASA) in Laxenburg sowie Ökonomin Sigrid Stagl von der Wirtschaftsuniversität Wien die ökologischen und gesellschaftlichen Herausforderungen sowie Handlungsoptionen. Die Podiumsdiskussion ist die fünfte im Rahmen der Veranstaltungsserie „Umwelt im Gespräch“, organisiert vom Forschungsverbund Umwelt – Netzwerk für Umweltwissenschaften der Universität Wien. Mit „Umwelt im Gespräch“ greift der Forschungsverbund in Kooperation mit dem Naturhistorischen Museum Wien aktuelle Herausforderungen im Umgang mit unserer Umwelt auf und stellt wissenschaftliche Erkenntnisse als Grundlage für das gesellschaftliche Handeln bereit.

 

Veranstaltung: Auf Kosten der Natur: Möglichkeiten des Handelns

Zeit: Dienstag, 26. März 2019, 19:00 Uhr

Ort: Naturhistorisches Museum Wien, 1010 Wien, Maria-Theresien-Platz (Haupteingang)

Begrüßung durch Christian Köberl (Generaldirektor Naturhistorisches Museum Wien und Professor der Universität Wien), Jean-Robert Tyran (Vizerektor der Universität Wien) und Thilo Hofmann (Leiter Forschungsverbund Umwelt der Universität Wien)

Einführungsvortrag von Ulrich Brand, Politikwissenschafter und Professor der Universität Wien: „Jenseits der imperialen Lebensweise: Schaffen wir die Transformation zur Nachhaltigkeit?“

Im Anschluss Podiumsdiskussion:

  • Ulrich Brand, Politikwissenschafter und Professor an der Universität Wien
  • Michael Obersteiner, Ökosystem-Services und Ökosystem-Management, Programmdirektor am International Institute for Applied Systems Analysis (IIASA), Laxenburg
  • Andreas Richter, Ökologe und Professor an der Universität Wien
  • Sigrid Stagl, Ökonomin und Professorin an der Wirtschaftsuniversität Wien

Die PodiumsteilnehmerInnen stehen MedienvertreterInnen bei Interesse für Interviews zur Verfügung.

Anmeldung erbeten: https://umwelt.univie.ac.at/aktivitaeten/umwelt-im-gespraech/leben-auf-kosten-der-natur/anmeldung/

 

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Gärtnern mit und ohne Garten: Nachhaltiger Schulgartenunterricht im Fokus einer Fortbildung an der Universität Gießen

Pflanzenkübel, vertikale Gärten an Wänden und Zäunen: Zum Gärtnern braucht man nicht unbedingt einen Garten – es ist daher auch an allen Schulen möglich. Schulgärten bieten den Schülerinnen und Schülern einen unmittelbaren Kontakt zu Pflanzen und Boden sowie vielfältige Lern- und Erfahrungsräume durch die direkte Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt. Die Schulgartenarbeit ist daher seit Langem ein fester Bestandteil der Lehrkräfteausbildung am Institut für Biologiedidaktik der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU). Die Vermittlung der gartenpraktischen Themen an die Studierenden wird dabei stets verknüpft mit konkreten Ideen für die Umsetzung im Unterricht. Einfache, kostengünstige und nachhaltige Schulgartenprojekte stehen im Zentrum einer Fortbildung an der JLU zum Thema „Nachhaltigkeit im Schulgarten: Gärtnern mit und ohne Garten“ am 21. März 2019.

Dabei werden aktuelle Entwicklungen wie „urban gardening“, mobile Gärten und das torffreie Gärtnern für die Schulgartenarbeit nutzbar gemacht. Neben Vorträgen gibt es Workshops zu Themen wie Aussaat und Jungpflanzenanzucht, Hochbeet-Bau aus Recycling-Materialien und Gärtnern auf Strohballen. In der Fortbildung werden Beispiele der Schulgartenarbeit mit und ohne Garten vorgestellt, praktisch erprobt und auf den Unterricht (fast) aller Fächer bezogen.

Das Ziel aller Unterrichtsideen ist die Entwicklung von Kompetenzen im Rahmen der Bildung für nachhaltige Entwicklung, die das Land Hessen über seine Nachhaltigkeitsstrategie fördert. Dabei sollen Kinder und Jugendliche lernen, verantwortungsvoll mit natürlichen Ressourcen umzugehen. Veranstaltet wird die Fortbildung vom Institut für Biologiedidaktik der JLU in Kooperation mit dem Hessischen Umweltministerium und der Naturschutz-Akademie Hessen.

Termin

Donnerstag, 21. März 2019, 9.45 bis 16.30 Uhr

Ort: Institut für Biologiedidaktik, Karl-Glöckner-Straße 21C, 35394 Gießen

Kontakt: Dr. Gundula Zubke, Institut für Biologiedidaktik

Karl-Glöckner-Straße 21C, 35394 Gießen

Telefon: 0641 99-35513 oder 0176-26736723

E-Mail: gundula.zubke@didaktik.bio.uni-giessen