red. Das deutsche Nationalkomitee für das UNESCO-Programm „Der Mensch und die Biosphäre“ (MAB) ist nach seiner Neuberufung durch das Bundesumweltministerium heute in Sankt Martin (Rheinland-Pfalz) erstmals zusammengetreten. Ihm gehören 17 Fachleute aus Wissenschaft, Praxis und Verwaltung an. Geleitet wird das Gremium von Inka Gnittke aus der Naturschutzabteilung des Bundesumweltministeriums. Hauptaufgabe des ehrenamtlichen Gremiums ist es, die Entwicklung der 16 deutschen UNESCO-Biosphärenreservate zwischen Rügen und Berchtesgaden voranzubringen. Bundesumweltministerin Svenja Schulze bedankte sich in ihrem Grußwort bei den Expertinnen und Experten für biologische Vielfalt und regionale Wertschöpfung.
Schulze: „Die deutschen Biosphärenreservate haben international einen guten Ruf. Das ist auch dem Engagement des deutschen MAB-Nationalkomitees zu verdanken. Als Modellregionen für nachhaltige Entwicklung helfen die Biosphären dabei, die biologische Vielfalt und reichhaltige Landschaften zu erhalten und schaffen regionale Wertschöpfung und Arbeitsplätze.“
Das UNESCO-Programm „Der Mensch und die Biosphäre“ wurde vor mehr als 40 Jahren zunächst als reines Wissenschaftsprogramm ins Leben gerufen, um die Auswirkungen menschlicher Tätigkeit auf die Biosphäre zu untersuchen. Heute gilt es als innovatives Instrument für die Umsetzung der Idee einer nachhaltigen Entwicklung. In Deutschland arbeiten 16 UNESCO-Biosphärenreservate als Modellregionen für nachhaltige Entwicklung mit ihren Partnern aus 120 Ländern weltweit zusammen. Strenger Naturschutz in Kernzonen geht einher mit der Entwicklung und Förderung nachhaltiger Wirtschaftsweisen auf dem Großteil der Fläche. Bundesweit verzeichnen die Biosphärenreservate jährlich insgesamt rund 65 Millionen Besucher, die einen Bruttoumsatz von knapp drei Milliarden Euro bewirken. Der Internationale MAB-Koordinationsrat entscheidet jährlich über die Anerkennung neuer Biosphärenreservate und überprüft alle zehn Jahre die Qualität bereits bestehender Gebiete. Zuletzt wurde das Biosphärengebiet Schwarzwald im Juni 2017 von der UNESCO anerkannt.