Die diesjährige Freibadsaison läuft schon ein paar Tage und endlich spielt auch das Wetter mit. Besonders umweltschonend schwimmen Badegäste in Naturbädern wie Schwimm- und Badeseen. Im Vergleich zu herkömmlichen Freibädern benötigen sie weniger Energie und kommen ohne chemische Desinfektionsmittel aus. Um sie möglichst wirkungsvoll und ohne Einbußen bei der Hygiene betreiben zu können, müssen alle Betriebsdaten erfasst werden. Dabei hilft die Datenbank Naturbäder (DANA): Hier laufen alle zentralen Daten zusammen, sodass die Betreiber sie optimal im Blick behalten. Mit dem Unternehmen SWMS Consulting (Oldenburg) will die Firma Polyplan (Bremen) die Software nun modernisieren. Dabei wird sie fachlich und finanziell mit knapp 105.000 Euro von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert. „Hier zeigt sich, wie die Digitalisierung negative Auswirkungen auf die Umwelt ‒ wie ein unnötig hoher Energiebedarf ‒ verringern kann“, sagte DBU-Generalsekretär Alexander Bonde zum Start des Vorhabens.
Bis zu 60 Prozent weniger Energie als bei normalem Schwimmbad
„Für den nachhaltigen Betrieb von Naturbädern ist es unabdingbar, dass wir die ablaufenden Prozesse verstehen und gezielt steuern. Das können wir aber nur, wenn diese transparent sind“, erklärt Dipl.-Ing. Stefan Bruns, Geschäftsführer bei Polyplan. Dafür war 2008 bis 2010 die Datenbank DANA 1.0 im Rahmen eines DBU-Projektes entwickelt worden. Hier laufen alle Daten aus dem Bäderbetrieb sowie zur Hygiene, zur Gewässerqualität und das Betriebshandbuch zusammen. Sie unterstützt die Betreiber, die hygienischen Anforderungen zu erfüllen und gleichzeitig die Energieeffizienz im Bad zu erhöhen. So zeigen beispielsweise Hygienemesswerte an, ob das Wasser vom Badebereich zum Säubern in das Regenerationsbecken gepumpt werden muss oder die Wasserqualität ausreichend ist, sodass auf das energieintensive Vorgehen verzichtet werden kann.
DANA 2.0 soll moderner, schneller und benutzerfreundlicher werden
Bei intensiv betriebenen Naturbädern könne der Einsatz von DANA bis zu 60 Prozent Energie gegenüber einem normalen Schwimmbad einsparen, zudem seien keine chemischen Desinfektionsmittel nötig. „Allerdings sind Nutzerfreundlichkeit, Struktur und Schnittstellen veraltet, das wollen wir ändern“, sagt Bruns. So soll DANA 2.0 unter anderem schneller werden und der Datenexport in Excel künftig möglich sein. Zudem sollen die Stammdaten leichter von den Bädern selbst bearbeitet und neue Programmiersprachen einfacher genutzt werden können. Bruns: „Je selbsterklärender DANA 2.0 funktioniert, desto mehr Badbetreiber werden sie auch einsetzen und damit ihre positive Umweltwirkung verstärken“