Warum die Gemeine Mücke gut ist

Foto: Wikepidia

Bereits ihr Summen versetzt uns in Alarmstimmung: Mückenangriffe drohen im Schlafzimmer, im Wald und am Badesee. Die Quälgeister verschonen uns auch in diesem Sommer nicht. Das feucht-heiße Wetter ist für die Fortpflanzung der Gemeinen Mücke ideal! Nach den heftigen Sommergewittern finden sie überall Brutplätze. Jedes Mückenweibchen legt zwischen 200 und 400 Eier; der Nachwuchs schlüpft bereits nach wenigen Tagen. „Für Menschen ist die Gemeine Stechmücke – Culex pipiens – ein richtiges Biest. Für Wildtiere dagegen ein willkommener Snack“, sagt Jenifer Calvi von der Deutschen Wildtier Stiftung. „Denn bei vielen heimischen Wildtieren stehen Mücken ganz oben auf dem Speiseplan!“

Mücken sind in jedem Entwicklungsstadium – vom Ei über die Larve und Puppe bis zum fertigen Insekt – eine wichtige Nahrungsquelle für Wildtiere. Im Wasser fressen kleine Fische und Libellen bereits die Mückeneier. Die etwas größeren Larven werden gern von Vögeln aufgepickt, während Fledermäuse und anderen Insektenfresser die fertige Culex pipiens im Flug fangen und wegfuttern. Mücken erfüllen in der Natur also eine wichtige Aufgabe. „Sie sind auf der Welt, um gefressen zu werden“, so Calvi. „Der Zusatz ,gemein‘ bei der Bestimmung steht übrigens für ,gewöhnlich‘: Das Wort hat nichts damit zu tun, dass die Mücke uns sticht!“

Gute Mücke, böse Mücke? Dabei spielt das Geschlecht der Insekten eine Rolle. Jenifer Calvi: „Während die Weibchen stechen, weil sie das Blut für den Nachwuchs brauchen, piksen die Männchen nicht!“