Für diese Woche sind Temperaturen über 30 Grad angesagt. Vor allem für ältere Menschen hat diese Hitze einen großen Einfluss auf die Gesundheit. Das Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung (ILS) und die Interdisziplinäre Alternswissenschaft (IAW) der Goethe-Universität Frankfurt a. M. untersuchen, wie ältere Menschen in der Stadt damit umgehen und was Kommunen tun können, um ihnen den Alltag zu erleichtern.
„Bei Hitze ändern viele ältere Menschen ihr Alltagsverhalten. Das gilt vor allem für hitzesensitivere Personen, also diejenigen, die sich besonders bei Hitze belastet fühlen. Sie erledigen Besorgungen zum Beispiel in den kühleren Morgen- oder Abendstunden oder verschieben sie ganz“, berichtet ILS-Wissenschaftlerin Kerstin Conrad, die gemeinsam mit ihrer Kollegin Susanne Penger (IAW) die Auswirkungen der Hitze in der Stadt auf ältere Menschen untersucht hat. Durch altersbezogene, körperliche Einschränkungen sind sie geringer anpassungsfähig an steigende Temperaturen und weniger leistungsfähig.
Prognostizierte Klimaveränderungen wie anhaltende Hitzeperioden oder steigende Temperaturen stellen Städte vor Herausforderungen. „Alltägliche Mobilität ist eine Grundvoraussetzung zur gesellschaftlichen Teilhabe und vor allem auch wichtig, um die Grundversorgung sicherzustellen. Das Thema hat daher eine große politische Dimension.
Die Kommunen sind gefragt, die Umwelt- und Wohnumgebungen für ihre alternde Bevölkerung anzupassen“, so Conrad weiter.
Bisherige Maßnahmen reichen von Trinkwasserspendern und Sonnenschutz an Haltestellen bis zu baulichen Veränderungen wie hellere Straßenbeläge und Fassaden, die die Strahlung effektiver reflektieren. „Neben individuellen Verhaltensanpassungen kann auch die Stadt- und Verkehrsplanung viel tun, um älteren Menschen den Alltag bei Hitze zu erleichtern und ein gelingendes gesundes Altern zu sichern“, so Conrad.