Im Projekt LipoPep erforschen Wissenschaftler der Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften der TH Köln zusammen mit der FH Aachen, der BASF Personal Care and Nutrition GmbH und der Henkel AG & Co. KGaA, wie sich nachwachsende Rohstoffe aus heimischen Pflanzen wie Lupinen, Sonnenblumen und Raps zur Herstellung von Tensiden nutzen lassen.
Im Alltag begegnen sie uns ständig: Tenside. Die waschaktiven Substanzen bilden den Kern von Wasch- und Reinigungsmitteln sowie Körperpflegeprodukten. Viele Tenside werden auf der Basis von Erdöl und tropischen Ölen hergestellt. Forscher des Verbundprojektes LipoPep untersuchen, wie natürliche Quellen für die Herstellung der Tenside und den Syntheseprozess weiter optimiert und nachhaltiger gestaltet werden können. Das Projekt wird über das Programm „FHprofUnt“ (Forschung an Fachhochschulen mit Unternehmen) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung mit 600.000 Euro gefördert.
In dem interdisziplinären Verbundprojekt sollen Lösungen entwickelt werden, die zur Verbesserung der Nachhaltigkeit in der chemischen Industrie beitragen: zum einen bilden heimische nachwachsende Rohstoffe wie Sonnenblumen, Raps oder Lupinen das Ausgangsmaterial, um neue biobasierte Tenside zu entwickeln. Zum anderen sollen neue biokatalytische und chemische Syntheseverfahren etabliert werden, die den Prinzipien der „Grünen Chemie“ Rechnung tragen.
„Da Tenside in großen Mengen produziert werden und in die Umwelt gelangen, wollen wir im Rahmen des interdisziplinären Verbundprojektes biobasierte Produkte entwickeln und dabei die Syntheseverfahren selbst nachhaltiger gestalten“, unterstreicht Projektleiter Prof. Dr. Ulrich Schörken, Professor für Green Chemistry an der Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften der TH Köln.
„Unsere Zielprodukte sind Lipopeptide, die sich durch ihre gute Hautverträglichkeit auszeichnen“, so Prof. Schörken. „Wir wollen in Jülich neue Enzyme für diese Reaktion entwickeln und damit gemeinsam mit den Forscherinnen und Forschern der TH Köln umweltfreundliche biokatalytische Synthesen entwickeln“, ergänzt Prof. Dr. Petra Siegert vom Campus Jülich der FH Aachen.