Grüngut? Doppelt gut fürs Klima!

Grünguterfassung auf kommunalem Sammelplatz Foto: Witzenhausen-Institut

Das Projekt Grün-OPTI des Witzenhausen-Instituts nahm sich diesem Thema etwas genauer an und thematisierte die bislang unzureichende Ausschöpfung der Potenziale von Grüngut für eine hochwertige Verwertung als Brennstoff und Kompost. Denn wie die präsentierten Projektergebnisse zeigen, steckt die Nutzung von Reststoffen aus der Garten- und Landschaftspflege noch weit hinter ihrem eigentlichen Potenzial. Zwar trennen laut einer Befragung des Witzenhausen-Instituts gut 75 Prozent der beteiligten 175 Grüngut-Kompostierungsanlagen holzige Materialien vom Grüngut und nutzen diese als Brennstoff, statt sie in die Kompostierung zu geben. Dennoch ist der Anteil des als Brennstofffraktion eingebrachten Grünguts mit 18 Prozent relativ niedrig und könnte nach Berechnungen des Forschungsinstituts auf 30 Prozent gesteigert werden.

Für ihre Analysen holten sich die Forschenden Unterstützung aus drei Praxisbetrieben

Gemeinsam bestimmten sie Faktoren, die die Menge an abgegebenen Abfällen bei Grüngut-Entsorgern beeinflussen. Aus den dabei abgeleiteten Erfolgskriterien für die Wertschöpfungskette „holziges Grüngut“ entwickelten die Forscher aus Witzenhausen praktische Handlungsempfehlungen für Entsorgungsträger. Vor allem der Komfort und Service bei der Sammlung von Gartenabfall sollte verbessert werden, damit der Anreiz für die Abgabe von Garten- und Landschaftspflegeabfällen erhöht wird. Aussichtsreiche Möglichkeiten wären eine kostenfreie Einsammlung des Grünguts oder gut erreichbare, kostenfreie Sammelstellen mit praktischen Öffnungszeiten.

Ein nicht zu vernachlässigender Effekt der optimierten stofflich-energetischen Verwertung von Grüngut ist zudem die hohe Einsparung an Treibhausgasen: Denn durch die Erzeugung von Kompost und regenerativer Energie ließen sich bei den derzeit pro Jahr erfassten Mengen von 4,9 Millionen Tonnen Grüngut etwa 3,3 Millionen Tonnen CO2 einsparen.