Mikroalgen als genügsame Rohstofflieferanten

Die einzelligen Pflanzen können so verändert werden, dass sie Substanzen herstellen, die etwa für Medizin und Kosmetik relevant sind. Foto: Universität Bielefeld

Algen, die Patschuli-Duft produzieren, damit war Professor Dr. Olaf Kruse und seinem Team einige mediale Aufmerksamkeit gewiss. Doch das eigentliche Interesse des Forschers von der Fakultät für Biologie gilt nicht den Duftwässern: Am Zentrum für Biotechnologie (CeBiTec) der Universität Bielefeld geht es um neue Methoden, die helfen können, Menschenleben zu retten und wichtige Zukunftsprobleme zu bewältigen. In research_tv stellen Professor Kruse und sein Mitarbeiter Dr. Thomas Baier vor, welche Chancen Mikroalgen als nachhaltige „Zellfabriken“ bieten.

Algen könnten helfen, einige drängende Probleme zu lösen. Prof. Dr. Olaf Kruse forscht mit seinem Team daran, die Mikroorganismen für verschiedene Zwecke fit zu machen. Foto: Universität Bielefeld

Heute stellen Bakterien im industriellen Maßstab kostengünstig viele Stoffe her – wofür braucht es dann noch Algen? „Weil es nachhaltiger ist“, sagt Kruse, Leiter der Arbeitsgruppe Algenbiotechnologie und Bioenergie. „Bakterien müssen mit Zucker und anderen organischen Kohlenstoffen gefüttert werden. Algen machen Photosynthese, und benötigen dafür nur Sonnenlicht. Sie nehmen die Lichtphotonen auf und setzen sie in nutzbare chemische Energie um, brauchen Kohlenstoffdioxyd, Wasser und einige wenige Mineralien – und dann produzieren sie.“