Lebendige Böden sind die Basis für Landwirtschaft und Naturschutz

Wachholderdrossel (c) swiatowid photography

Zum Welttag für die Bekämpfung von Wüstenbildung und Dürre (17. Juni) veröffentlicht der vom WWF organisierte Gesprächskreis „Lebendiger Boden als gemeinsame Basis für Landwirtschaft und Naturschutz“ ein gemeinsames Eckpunktepapier zur Bedeutung des Bodens und stellt Kernforderungen für eine veränderte Praxis von Landbau und Naturschutz. Darin werden fachliche Eckpunkte zu Humusaufbau, Bodenstruktur, Bodenleben, Erosionsschutz und Erhalt natürlicher Bodenfruchtbarkeit präsentiert, die nur in einem Zusammenspiel von Landwirtschaft und Naturschutz zu erreichen sind. Das muss bei der jeweiligen Ausbildung und Qualifikation beginnen.

Obwohl die Bedeutung der Böden als Grundlage allen Lebens zu Land und zu Luft, unserer Ernährung und des Artenreichtums auf der Erde unstrittig ist, finden sie viel zu wenig Anerkennung und Aufmerksamkeit. Das muss sich ändern. Denn Erosion (Bodenabtrag) Versiegelung, Versauerung, Verdichtung, und der intensive Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln führen dazu, dass wir buchstäblich den Boden unter unseren Füßen verlieren. Zu intensive und dadurch die Substanz herabwirtschaftende Bodennutzung, Erderhitzung und Extremwetterereignisse setzen das Bodenleben weltweit unter Stress.

Im Gesprächskreis „Lebendiger Boden als gemeinsame Basis für Landwirtschaft und Naturschutz“ arbeiten seit vier Jahren Frauen und Männer aus Naturschutz, Landwirtschaft und Bodenkunde an einem gemeinsamen und wechselseitigen Verständnis. Daraus entwickeln sie effektive Möglichkeiten des Bodenschutzes und deren Verankerung in Politik und Praxis. Dazu gehören auch die Verteidigung bäuerlicher Freiheit und Autonomie innerhalb der Grenzen der Nachhaltigkeit, umfassend kostendeckende Preise und eine gesellschaftliche Aufmerksamkeit, die eine bessere Wertschätzung und Wertschöpfung im Dialog mit der Natur ermöglicht.

Das Netzwerk unterstützt ausdrücklich auch das demnächst erscheinende Positionspapier der Kommission Bodenschutz beim Umweltbundesamt (KBU), das sich an politische Entscheidungsträger richtet. Diese beiden Initiativen sind koordiniert und dienen gemeinsam dazu, mit wirksamen Veränderungen in Politik und Praxis in Deutschland die belebten und fruchtbaren Böden für zukünftige Generationen zu erhalten.

Details unter: https://www.wwf.de/themen-projekte/landwirtschaft/internationale-agrarpolitik/der-boden-der-lebensvielfalt/lebendiger-boden-fuer-landwirtschaft-und-naturschutz/