Berufung in die Zukunftskommission Landwirtschaft

Prof. Dr. Ramona Teuber, Professur für Marktlehre der Agrar- und Ernährungswirtschaft, Fachbereich 09 - Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement, Institut für Agrarpolitik und Marktforschung. Foto: Rolf K. Wegst

Prof. Dr. Ramona Teuber vom Institut für Agrarpolitik und Marktforschung der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) wird künftig ihre Expertise im Bereich Marktlehre der Agrar- und Ernährungswirtschaft in der Zukunftskommission Landwirtschaft der Bundesregierung einbringen. Vorsitzender der im Juli 2020 neu eingesetzten Kommission ist der vorherige Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) Prof. Dr. Peter Strohschneider; die Geschäftsstelle wird beim Bundesministerium für Ernährung Landwirtschaft (BMEL) angesiedelt.

Die Zukunftskommission Landwirtschaft soll im Herbst 2020 einen Zwischenbericht und im Sommer 2021 einen Abschlussbericht vorlegen.

Die Einsetzung der Zukunftskommission Landwirtschaft war ein wesentliches Ergebnis des Agrargipfels, zu dem Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, Anfang Dezember 2019 rund 80 Vertreterinnen und Vertreter aus Landwirtschaft, Organisationen und Verbänden eingeladen hatten. Die Kommission soll unter Einbindung von Praktikerinnen und Praktikern, Wissenschaftler sowie gesellschaftlichen Akteurinnen und Akteuren – insbesondere Umwelt-, Tierschutz- und Verbraucherverbänden – praxistaugliche Empfehlungen erarbeiten für eine produktive und ressourcenschonende Landwirtschaft, heißt es in einer Pressemitteilung des BMEL. Es gehe darum, ein übergreifendes gemeinsames Verständnis zu entwickeln, wie mehr Tierwohl, Biodiversität, Klima- und Umweltschutz mit den fundamentalen Aufgaben der Erntesicherung und der ökonomischen Tragfähigkeit – gerade auch für die vielen Familienbetriebe – zusammengebracht werden können. Das Ziel sei es, dabei zu unterstützen, „die bestehenden Zielkonflikte aufzulösen zwischen: einer wirtschaftlich tragfähigen Lebensmittelproduktion versus Klima- und Umweltschutz, Preisbewusstsein versus steigende Verbrauchererwartungen“.

Prof. Dr. Ramona Teuber hat seit Oktober 2018 die W3-Professur für Marktlehre der Agrar- und Ernährungswirtschaft am Institut für Agrarpolitik und Marktforschung (Fachbereich 09 – Agrarwissenschaften, Ernährungswissenschaften und Umweltmanagement) der JLU inne. Sie war im Anschluss an ihre dreijährige Tätigkeit als Assistant Professor am Fachbereich Ernährungs- und Ressourcenökonomie der Universität Kopenhagen, Dänemark, sowie mehreren Forschungsaufenthalten in Malaysia, USA, Kanada dem Ruf nach Gießen zurück an die JLU gefolgt. Hier hatte sie ihr Studium der Ernährungsökonomie absolviert, wurde im Jahr 2011 promoviert und arbeitete als Nachwuchswissenschaftlerin am Institut für Agrarpolitik und Marktforschung. Von 2010 bis 2015 folgte eine wissenschaftliche Tätigkeit am Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO ) in Halle (Saale). Forschungsgebiete von Prof. Teuber sind Analysen von Angebot, Nachfrage und Preisbildung auf den nationalen und internationalen Märkten für Agrarprodukte und Lebensmittel sowie von Wettbewerbsprozessen auf eben diesen Märkten. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf der Erforschung des Konsumentenverhaltens bei Nahrungs- und Genussmitteln, wobei in ländervergleichenden Studien Aspekte der Wahrnehmung sowie der Einfluss kultureller Unterschiede berücksichtigt werden. Zudem bearbeitet das Team unter der Leitung von Prof. Teuber Fragestellungen hinsichtlich sich wandelnder Ernährungsmuster durch eine steigende Globalisierung der Agrar- und Ernährungsmärkte (Stichwort: Nutrition Transition).