Die Klimabelastung durch die Landnutzung kostengünstig bremsen – ist das möglich? Moorböden speichern weltweit zwanzig Prozent des Kohlenstoffs, der in allen Böden dieser Erde schlummert. Und das, obwohl Moorböden weniger als drei Prozent der Landfläche ausmachen. Neue Erkenntnisse von Agroscope zeigen, dass Moorschutz eine sehr effiziente Klimaschutz-Massnahme ist. Diese Erkenntnis wurde in der renommierten Zeitschrift Nature Communications veröffentlicht.
Moorschutz oder Bewirtschaftungsänderung
Die Fähigkeit von Moorböden, als Kohlenstoffsenke zu dienen, geht bei landwirtschaftlicher Nutzung rasch verloren. Agroscope-Forschende schätzen, dass durch die Nutzung von Moorböden weltweit Treibhausgase ausgestossen werden, die rund 5 % der von Menschen verursachten Emissionen ausmachen.
Mit dem Schutz aller Moorböden weltweit könnten mehr zukünftige Emissionen an Treibhausgasen vermieden werden als dies möglich wäre durch zusätzliche Speicherung von Kohlenstoff auf der gesamten übrigen Landwirtschaftsfläche der Erde mittels verbesserter Bewirtschaftung.
Würden die landwirtschaftlich genutzten Mineralböden weltweit in ‚Kohlenstoffsenken‘ überführt, müsste den Böden dafür jährlich 35-94 Millionen Tonnen Stickstoff zusätzlich zugeführt werden, da diese Kohlenstoffsenken nur funktionieren, wenn sie auch Stickstoffsenken sind. Dies hätte negative Konsequenzen für die Umwelt, u.a. in Form von höherer Belastung für Gewässer und Biodiversität.
Moorschutz – kleine Fläche, grosse Wirkung
Moorböden hingegen benötigen natürlicherweise wenig Stickstoff für die Bindung von Kohlenstoff. Und auch die Renaturierung von Moorböden bedingt keine zusätzliche Stickstoffdüngung. Der Schutz der Moorböden und ihre Renaturierung sind daher sinnvoll, weil die Massnahme mit wenig Aufwand eine grosse Wirkung auf kleiner Fläche erzielt. Die Agroscope-Fachleute schliessen daraus, dass mit dem Moorschutz der ökologische Fussabdruck im Bereich der Landnutzung sehr effizient und nachhaltig gesenkt werden kann.