NABU: Internationaler Küstenputztag in diesem Jahr besonders wichtig

Clean-up im Rahmen eines Seminars zum Bundesfreiwilligendienstes Foto: NABU

Am 19. September treffen sich weltweit Freiwillige, um ein Zeichen für den Meeres- und Gewässerschutz zu setzen. Am seit über 30 Jahren stattfindenden International Coastal Cleanup Day (ICCD) reinigen auch wieder zahlreiche Aktive von NABU und NAJU deutschlandweit von Mitte September bis Anfang Oktober Küstenabschnitte an Nord- und Ostsee, ebenso Ufer von Seen und Flüssen von gefährlichen Abfällen. Im vergangenen Jahr kamen dabei 4.604 kg Müll zusammen.

„Die vielen ehrenamtlichen Naturschützerinnen und Naturschützer des NABU leisten am ICCD einen wertvollen Beitrag. Wir sind Teil einer weltweiten Bewegung, die der Vermüllung der Meere den Kampf angesagt hat“, so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

Müll am Strand Foto: NABU

Wegen der Corona-Pandemie bittet der NABU darum, beim Müllsammeln die Abstandregeln einzuhalten. 1,5 Meter zwischen den Aktiven sollen es mindestens sein. Auch bei gemeinsamer Verpflegung während oder nach Arbeitseinsätzen ist Hygiene wichtiger als je zuvor.

In diesem Jahr braucht uns die Natur ganz besonders,

denn die Pandemie hat dazu geführt,

dass mehr Einwegverpackungen verwendet wurden

Das Ergebnis des Küstenputztags ist ein wichtiger Maßstab um die Maßnahmen der Bundesregierung zur Vermeidung von Einwegkunststoffen zu bewerten. Die Ministerien und Behörden arbeiten aktuell an der Umsetzung eines Verbots von Einwegplastik. „In diesem Jahr braucht uns die Natur ganz besonders, denn die Pandemie hat dazu geführt, dass mehr Einwegverpackungen verwendet wurden. Wir müssen damit aufhören unsere Meere als Müllkippe zu missbrauchen. Der Abfall darf am besten gar nicht erst entstehen. Verbindliche Vorgaben für ein nachhaltiges Produktdesign und konsequente Förderung von Mehrweglösungen wären das richtige Signal“, so David Pfender, NABU-Referent für „Meere ohne Plastik“.

Clean-up im Rahmen eines Seminars zum Bundesfreiwilligendienstes Foto: NABU

Seit 2016 betreibt der NABU gemeinsam mit dem Verband Deutscher Sporttaucher, dem Deutschen Seglerverband und dem Deutschen Kanu-Verband die Internet-Plattform Mwww.gewässerretter.de. Neu mit dabei ist seit diesem Jahr der Deutschen Ruderverband (DRV). Auch prominente NABU-Unterstützer packen mit an: Felix Räuber, bekannt als Ex-Frontmann der Band „Polarkreis 18“ („Allein Allein“) setzt sich für Meeres- und Gewässerschutz ein und wird den Ostseestrand bei Greifswald vom Müll befreien. Die Gewässerretter-Website informiert, wo Müll beseitigt wurde und zeigt, wie jeder selbst dazu beitragen kann, das Müllaufkommen zu reduzieren. Erstmals veranstalten die Gewässerretter in diesem Jahr einen Clean-up Wettbewerb.

Tote Jungmöwe im Netz Foto: NABU

Bis zum 4. Oktober laufen auch wieder die Trashbusters-Aktionswochen der Naturschutzjugend NAJU. Kinder und Jugendliche bis 27 Jahren sind dazu aufgerufen, mit ihren Aktionen gegen die Plastikflut kämpfen.