Heute ist Welttag zur Bekämpfung der Wüstenbildung und Dürre. Sein Ziel des Welttages ist es, die Wüstenbildung zu verhindern und eine Erholung von der Dürre zu ermöglichen. Desertifikation oder die fortschreitende Wüstenbildung bezeichnen die Verschlechterung des Bodens in relativ trockenen Gebieten, die durch unterschiedliche Faktoren einschließlich Klimawandel und menschliche Aktivitäten herbeigeführt wird. Der Begriff „Desertifikation“ stammt vom lateinischen Wort „desertus facere ab, was übersetzt „wüst machen“ oder auch „verwüsten“ bedeute.
Diese Verschlechterung der Bodenverhältnisse wird vor allem von der kontinuierlichen Übernutzung natürlicher Ressourcen beispielsweise durch Überweidung, Endwaldung, falsche Bewässerung oder ungeeigneter Ackerbau in Trockengebieten eingeleitet. Als Folge kommt es zum Rückgang des Pflanzenbewuchses, zur Abtragung des Oberbodens, zum Versiegen des Wasserreservoirs bis hin zu verheerenden Staubstürmen.
Trockenland-Ökosysteme, die mehr als ein Drittel der Landfläche der Erde bedecken, sind anfällig für Übernutzung und unangemessene Landnutzung. Dazu kommen weitere „menschliche „Aspekte wie Armut, politische Instabilität, Entwaldung, Überweidung und schlechte Bewässerungspraktiken, die die Produktivität des Landes zusätzlich untergraben können. Hinzu kommt, dass die Auswirkungen machen sich nicht nur bei den direkt Betroffenen bemerkbar. Nicht nur die Menschen, die in den Trockengebieten leben, sind am härtesten getroffen, indem die Armut verschärft wird, der Gesundheitszustand sowie die Nahrungssituation sich verschlechtert und es keine Nahrungssicherheit gibt. Da sie gezwungen sind, andere Formen zur Sicherung ihres Lebensunterhaltes zu finden, wird der Konflikt durch Massenwanderungen in die Städte und ins Ausland getragen.
Trockenheit, gilt als einer der Gründe für die Wüstenbildung, kann zu irreversibler Landdegradierung führen, wenn keine vorbeugenden Maßnahmen getroffen werden. Die UNCCD berichtete, dass jedes Jahr weltweit 12 Millionen Hektar Ackerland durch Dürre verloren gehen. Darüber hinaus berichtete die FAO, dass Dürren zwischen 2005 und 2015 gut 30 Prozent der landwirtschaftlichen Verluste verursacht hat, die sich auf über 29 Milliarden Dollar beliefen. Wüstenbildung oder einfach nur die Degradierung von Land in trockenen, halbtrockenen und trockenen Gebieten mit subhumiden Böden bleibt eine Herausforderung für die globale Ernährungssicherheit. Nach der UN-Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD) ist die Desertifikation eine Bedrohung für die Lebensgrundlagen von mehr als 1 Milliarde Menschen in über 100 Ländern. Die Schwere der weltweiten Bodendegradation hat die Weltwirtschaft jährlich auf 490 Milliarden Dollar gekostet.
Beispielsweise in Südostasien bleibt die klimabedingte Dürre ein großes Problem im Agrarsektor. 2015 bis 2016 verursachte der jüngste El-Niño-Southern-Oscillation-Event (ENSO) eine extreme Dürre, die teilweise katastrophale Auswirkungen auf verschiedene Teile der Region hatte. In den Philippinen etwa kosteten landwirtschaftliche Verluste auf fast 557.000 Hektar 325 Millionen Dollar. In Vietnam wurden insgesamt 450.000 Hektar im zentralen Hochland, in der südlichen Zentralküste und im Mekong-Delta geschädigt. Das CGIAR-Forschungsprogramm zu Klimawandel, Landwirtschaft und Ernährungssicherheit (CCAFS) fördert den Einsatz von Wissenschaft und Technologie als integralen Bestandteil des Aufbaus einer klimaresistenten Landwirtschaft. Die CCAFS hat Forschungsarbeiten zur Entwicklung durchgeführt, um landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit zu erreichen und klimabedingte Risiken wie Dürre und Wüstenbildung zu verringern.
Um das öffentliche Bewusstsein und die internationalen Bemühungen zur Bekämpfung der Wüstenbildung zu fördern, haben die Vereinten Nationen (UN) in diesem Jahr das Thema „Land hat wahren Wert, investieren Sie“ zur Kampagne gemacht. Es geht darum zu zeigen wie ein nachhaltiges Landmanagement dazu beitragen kann, die Wirtschaft zu verbessern, Arbeitsplätze zu schaffen und Gemeinschaften wiederzubeleben. Die Expertem setzen sich für eine klima-angepasste Landwirtschaft ein, um Armut zu bekämpfen und klimarelevante Auswirkungen zu reduzieren. Diese zielt darauf ab, die Gesundheit der Böden zu verbessern, um Produktivität zu erreichen und gleichzeitig den Klimawandel zu bewältigen und zu mildern. Eine Vielzahl von klimaangepassten Technologien und -Praktiken wurde entwickelt, um Erosion und Nährstoffverlust zu verhindern, Fruchtbarkeit und Bodenwasserverfügbarkeit zu verbessern und das Potenzial des Bodens als Kohlenstoffsenke zu maximieren.
Im Rahmen dieser Zusammenarbeit empfahlen Experten Maßnahmen, die ergriffen werden können, um künftige Dürreperioden und im zentralen Hochland, in der südlichen Zentralküste und im Mekong-Delta zu bewältigen. Die Empfehlungen umfassen Maßnahmen zur Diversifizierung landwirtschaftlicher Systeme; Frühwarn- und Klimainformationsdienste; Zuschneidekalender und Schnittintensitäten; Wasserressourcen-Management; und stresstolerante Pflanzensorten.