Integrierte Versorgung von Senioren in ländlichen Quartieren

- Raumintelligenz für die integrierte Versorgung von Senioren in ländlichen Quartieren (RAFVINIERT) Vanessa Liebler i3mainz, CC BY-SA 4.0

Das Projekt „Raumintelligenz für die integrierte Versorgung von Senioren in ländlichen Quartieren (RAFVINIERT)“, beantragt von Markus Schaffert, Klaus Böhm und Pascal Neis, hat von der Carl-Zeiss-Stiftung eine Förderzusage über insgesamt 1 Mio Euro erhalten und wird im Rahmen des Programms „Transfer“ für drei Jahre (1.4. 2021 bis 31.3.2024) finanziell unterstützt. In diesem Zeitraum wird sich das Team des Instituts für Raumbezogene Informations- und Messtechnik der Hochschule Mainz (i3mainz) in enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern des Themas Mobilität von Seniorinnen und Senioren in ländlichen Gebieten annehmen.

Der Weg zum Supermarkt, zur Apotheke oder zum Arzt des Vertrauens ist in ländlichen Regionen oft weit. Für ältere Menschen, die dort ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden führen möchten, ist dieser Weg mitunter zu weit. Dabei sind es nicht mehr nur die Ortskerne von strukturschwachen Dörfern, in denen sich Versorgungsprobleme verdichten. Auch in den Land auf, Land ab verbreiteten Einfamilienhausgebieten der 1950er, 1960er und 1970er Jahre dürfte es in absehbarer Zeit zu Versorgungsengpässen kommen.

Vor diesem Hintergrund entwickeln Forscher des i3mainz in enger Zusammenarbeit mit Landkreisen und ländlichen Gemeinden innovative Werkzeuge und Lösungen für die Versorgung dieser Gebiete und ihrer Bewohner. Sie werden Werkzeuge und Umsetzungsstrategien für das kleinräumige Monitoring im Rahmen von kommunalen Geodateninfrastrukturen konzipieren. Zudem werden sie Erreichbarkeitsberechnungen von Versorgungseinrichtungen entwickeln, die Seniorinnen und Senioren in den Mittelpunkt stellen. Dies erfolgt etwa durch Integration von bislang nur marginal berücksichtigten Geodaten zu Themen wie individuelle Mobilitätbefähigung, Barrierefreiheit oder Wegesicherheit, ebenso wie durch Berechnungsansätze auf Basis von künstlicher Intelligenz.

„Gute Werkzeuge führen nicht zwangsläufig auch zu deren Anwendung. Dieser Herausforderung wird sich das Projektteam mittels kontinuierlicher Kommunikationswerkstätten und einem Reallabor vor Ort stellen“, erläutert Projektleiter Markus Schaffert. „So sollen Einsatzchancen mit kommunalen Entscheidern kontinuierlich diskutiert und Entwicklungsbedarfe in einem transdisziplinären Set-up frühzeitig erkannt werden.“

Markus Schaffert befasst sich seit September 2019 am i3mainz mit der nutzerorientierten Weiterentwicklung von Geodateninfrastrukturen, der Geo-Digitalisierung ländlicher Räume und der Anwendung von Methoden der Geoinformatik für den Umgang mit demografischen Veränderungsprozessen. Partner in dem Vorhaben sind die Landkreise Kaiserslautern und Tirschenreuth, der Landkreistag Rheinland-Pfalz sowie die FIRU mbH – Forschungs- und Informations-Gesellschaft für Fach- und Rechtsfragen der Raum- und Umweltplanung.