Im Fokus des Studiums an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften stehen stets der Anwendungsbezug und die Ausrichtung auf berufliche Anforderungen. Lehrbeauftragte aus der Industrie stellen hierbei eine wichtige Komponente dar. Der Lehrbeauftragte Karsten Schulz vom Unternehmen Freudenberg hat in diesem Semester seine Vorlesung Filtrationstechnologien an die neuen Herausforderungen der Innenraumlufthygiene zur Reduktion der Ansteckungsgefahr durch Corona-beladene Aerosole angepasst. Aktueller und besser geht es kaum. Das zeigt sich auch durch viele engagierte Studierende in der Vorlesung, die in diesem Semester erstmalig online durchgeführt wurde.
Die Filtration ist ein Teilgebiet des Lehrportfolios des Instituts für Mechanische Verfahrenstechnik (Prof. Dr. Bernhard Hoffner, Prof. Dr. Stefan Vinzelberg) der Fakultät für Verfahrens- und Chemietechnik. Die Vorlesung Filtrationstechnologien ist hierbei eine Vertiefungsvorlesung in den Bachelorstudiengängen Verfahrenstechnik und Chem. Technik und beschäftigt sich mit der Abtrennung von Aerosolen aus Gasen (sei aus Luft oder Abgasen, sei es in Industrieanwendungen, Raumlufttechnischen Anlagen, Reinräumen oder eben auch Atemschutzmasken). Aerosole sind sehr feine Partikeln in der Luft, z.B. Feinstaub aus Dieselmotoren oder vom Hausbrand aber auch Viren, Bakterien, Pollen, Tröpfchen usw.
Gute Filter und Filtermasken sind wahre Hightech-Produkte
Gute Filter bzw. Filtermasken sind wahre Hightech-Produkte, in denen extrem viel Know-How steckt. Sie müssen höchste Anforderungen an die Trennleistung (Abtrennung oft von mehr als 99,9 %), an die Verwendungsdauer und an die Verlässlichkeit erfüllen. Es wird ja niemand eine Filtermaske einsetzen wollen, die nicht oder nicht gut funktioniert. Das gleiche gilt auch für Raumluftfilter, die in der gegenwärtigen COVID-19-Pandemie nachdrücklich in der öffentlichen Wahrnehmung sind.
Ergänzt wird diese Vorlesung durch eine Lehrveranstaltung zur Partikelmesstechnik von Prof. Dr. Stefan Vinzelberg. Diese Vorlesung beschäftigt sich damit, wie man Aerosole und andere Partikeln vermisst. Auf diese Weise kann man bewerten, wie viele Tröpfchen und wie große Tröpfchen beim Singen, Atmen, Niesen, Sprechen, usw. entstehen, aber auch welche Feinstaubemissionen zum Beispiel in einem Dieselabgas enthalten sind.
Mit diesen beiden Vertiefungsvorlesungen (zusammen mit den Grundlagenvorlesungen) bekommen die Studierenden der Hochschule Mannheim die Kenntnisse und Bewertungs- und Beurteilungskompetenzen in diesen aktuellen und sehr wichtigen Themen anwendungsnah und aus erster Hand von Spezialisten vermitteln.