Ziel:„Leibniz-Innovationshofs für nachhaltige Bioökonomie“

Luftaufnahme der Lehr- und Versuchsanstalt für Tierzucht und Tierhaltung e.V. in Groß Kreutz, Brandenburg (2007) Foto: Berner Copyright: Berner/LVAT

Ein bundesweit einzigartiger Modellbetrieb für nachhaltige Bioökonomie mit Landwirtschaft und Bioraffinerie ist das Ziel des „Leibniz-Innovationshofs für nachhaltige Bioökonomie“. Standort des mit 25 Millionen Euro vom Land Brandenburg geförderten Leuchtturmprojekts wird die Lehr- und Versuchsanstalt für Tierzucht und Tierhaltung e.V. (LVAT) in Groß Kreutz sein. Zum virtuellen Auftakt des Projektes am 24. und 25. Feb. 2021 lud das Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e.V. (ATB) Vertretern aus 13 Leibniz-Institutionen, 5 Hochschulen sowie dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur (MWFK) und dem Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) ein.

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„Gemeinsam wollen wir innovative Konzepte und Technologien erforschen, entwickeln und praktisch erproben, welche zur Realisierung einer nachhaltigen Bioökonomie notwendig sind. Dabei geht es um die bessere Nutzung natürlicher Ressourcen hier in der Region Brandenburg und das gemeinsame Erarbeiten eines ganzheitlichen Ansatzes für eine biobasierte Kreislaufwirtschaft. In dieser sind eine nachhaltige Landwirtschaft, gesunde Lebensmittel, biobasierte Materialien und Reststoffmanagement optimal miteinander verknüpft, und die erzeugte Biomasse verbleibt dadurch möglichst vielfältig und lange wertschöpfend im Kreislauf.“ sagte Prof. Dr. Barbara Sturm, Direktorin des ATB, in ihrer Begrüßungsansprache. Die Idee für diesen Modellbetrieb wurde im Rahmen des Leibniz-Strategieforums über die Zielkonflikte nachhaltiger Biomasseproduktion geboren. Trotz lokal spezifischer und globaler Herausforderungen böte die Region Brandenburg besondere Chancen für eine Transformation hin zu einer nachhaltigen Bioökonomie beispielsweise durch eine hohe Dichte an Forschungsinstitutionen und einer starken Land- und Ernährungswirtschaft als einem der Eckpfeiler der regionalen Wirtschaft.

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„Wir wollen etwas realisieren, was am Ende dem Landwirt auch was nützt, genauso gehört der Verbraucher als Käufer der Produkte mit dazu.“, sagte der Geschäftsführer der LVAT, Detlef May. Die Lehr- und Versuchsanstalt für Tierzucht und Tierhaltung in Groß Kreutz arbeitet aktuell schon mit zahlreichen Forschungsinstitutionen zusammen und soll in den nächsten fünf Jahren ausgebaut werden. Konkrete Zielstellungen des Leibniz-Innovationshofs sind ressourcenschonender Pflanzenbau, tiergerechte und moderne Nutztierhaltung, die regionale Erzeugung gesunder Lebensmittel, die Nutzung von Reststoffen für eine Vielfalt an biobasierten Materialien und Energien, die Förderung von Biodiversität in der Landwirtschaft sowie neue Geschäftsmodelle und Einkommensmöglichkeiten für Landwirt*innen. Ein zentrales Element des Vorhabens ist der intensive Dialog mit allen Stakeholdern und Verbraucher*innen. Der Leibniz-Innovationshof soll so der Öffentlichkeit als Schaufenster der bioökonomischen Möglichkeiten dienen und die Sichtbarkeit der Forschung zu klimafreundlicher, nachhaltiger Biomasseerzeugung und -nutzung erhöhen.