HNEE-Feldtag: Austausch über die Vielfalt im Wurzelraum

Feldtag mit Praxiserfahrung am 18. Juni 2019: Der wissenschaftliche Leiter der Lehr- und Forschungsstation Wilmersdorf, Prof. Dr. Ralf Bloch, zeigt die Entwicklung der Knöllchenbakterien im Lupinenbestand. Ullrich Wessollek, 2019 HNEE

Die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) lädt am 15. Juni 2021 zum jährlichen Feldtag auf der Lehr- und Forschungsstation Wilmersdorf (Angermünde) ein. Wissenschaftlern der Hochschule wollen in die Tiefe gehen und Interessierten ihre Forschungsergebnisse präsentieren. Mit dem Bericht aus geförderten Projekten durch das MLUK, dem BMEL und BMBF sollen besonders Landwirten und Beratern angesprochen werden. Auf den Versuchsparzellen werden Anbaustrategien vermittelt – beispielsweise wie sich eine Vielfalt im Wurzelraum herstellen lässt. Dabei wird auf Zuckerrübe, Zwischenfrüchte und Futterleguminosen gesetzt.

Der jährliche Feldtag der HNEE auf der Lehr- und Forschungsstation Wilmersdorf (Wilmersdorfer Str. 23, 16278 Angermünde) soll am 15. Juni von 10 bis 15 Uhr stattfinden und ist unter Vorbehalt als Präsenzveranstaltung geplant. Im vergangenen Jahr konnte der Feldtag nur als Online-Veranstaltung anhand von Fotos, Vorträgen und virtuellen Rundgängen durchgeführt werden. In diesem Jahr hoffen die HNEE-Projektverantwortlichen darauf, wieder vor Ort in die Tiefe gehen zu können: Im Fokus der Veranstaltung stehen aktuelle Forschungsprojekte und Ergebnisse aus den Versuchsparzellen mit besonderem Schwerpunkt auf den Anbau von Zuckerrüben, Zwischenfrüchten und Futterleguminosen. Mit Fachvorträgen sowie einer Feldbesichtigung von Praxisflächen auf dem Gut Wilmersdorf zu ausgewählten Kulturen will man gezielt ins Gespräch über mögliche Anbaustrategien kommen.

„Wir wollen die Chance nutzen, insbesondere mit Landwirt*innen und Berater*innen über Themenfelder zu diskutieren. Als Wissenschaftler*innen können wir dann Fragestellungen nachgehen, die aus der Praxis kommen und für die landwirtschaftlichen Betriebe von Bedeutung sind, um gemeinsam Lösungswege zu finden“, sagt Sabrina Scholz, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachgebiet Politik und Märkte in der Agrar- und Ernährungswirtschaft und Projektverantwortliche Praxisnetzwerk Biodiversität im Ackerbau.

Innerhalb des neuen Projektes zUCKERrübe wird es mit einer Anbaufläche von ca. 1700 Quadratmetern (36 Parzellen) auf der Lehr- und Forschungsstation Gut Wilmersdorf erstmalig einen Feldversuch zum Anbau von Biozuckerrüben geben. „Das ist unser Highlight, weil wir damit der Fragestellung nachgehen, wie die mechanische Unkrautregulierung in den Zuckerrübenfeldern gelingt“, betont HNEE-Professor Ralf Bloch, im Fachbereich Landschaftsnutzung und Naturschutz auf das Fachgebiet Agrarökologie und nachhaltige Anbausysteme spezialisiert. Im Ökolandbau werde der Umwelt und nachhaltigen Ernährung zuliebe auf den Einsatz chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel verzichtet, erläutert der Leiter der Lehr- und Forschungsstation Wilmersdorf. Typisch für den Ökolandbau sei aber auch ein erhöhter Arbeitsaufwand durch das notwendige mechanische Hacken zur Unkrautregulierung:

„Zur einfacheren Handhabung wollen wir deshalb einen Roboter konzipieren, der das Hacken der Bio-Zuckerrüben von Hand ersetzen kann.“

Neben Fachvorträgen zum Ökolandbau und zur Optimierung der internen Kleegrasverwertung bei viehlosen Betrieben können sich die Besucher auf den Versuchsflächen an Ständen zu Anbaustrategien durch Zwischenfrüchte, Futter- und Körnerleguminosen oder alte Getreidesorten informieren. Betriebsleiter Jörg Juister bietet zu verschiedenen Uhrzeiten einen Rundgang über die Flächen des Gut Wilmersdorf an.