Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert das Landauer Projekt „REALLABOR QUEICHLAND“ in den nächsten drei Jahren mit knapp 300.000 Euro. Das interdisziplinäre Projekt, an dem das Zentrum für Bildung und Forschung an Außerschulischen Lernorten (ZentrAL) sowie verschiedene Arbeitsgruppen des Fachbereichs Natur- und Umweltwissenschaften der Universität Koblenz-Landau beteiligt sind, wird von Professor Dr. Björn Risch koordiniert.
Der noch junge Begriff „Reallabor“ steht für ein innovatives Format und ein neues Modell der Kooperation von Wissenschaft und Gesellschaft. Im Gegensatz zur Forschung in einem klassischen Labor, findet das Reallabor in der Lebenswirklichkeit statt. Bürgerinnen und Bürger haben so die Möglichkeit selbst vor Ort Experimente durchzuführen. Beim Landauer Projekt könnte zum Beispiel die Qualität des Wassers der Queich untersucht werden. Das Projektteam will über solche Angebote das zunächst abstrakte Thema „Nachhaltigkeit“ für jeden Einzelnen vor Ort konkret erfahrbar machen, um im nächsten Schritt Nachhaltigkeitskompetenzen zu vermitteln.
„Jeder kann zu einer nachhaltigen Entwicklung, die auch die Perspektive künftiger Generationen miteinbezieht, beitragen, in seiner Heimatgemeinde wie auch global. Das wollen wir aufzeigen“, betont Risch. Wichtig ist ihm dabei der Austausch zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit. In Zusammenarbeit mit der Stadt Landau, lokalen Bildungseinrichtungen und Unternehmen, wissenschaftlichen Institutionen sowie interessierten Bürgerinnen und Bürgern werden in den nächsten drei Jahren Bildungskonzepte diskutiert, Methoden und Materialien zu den Themenbereichen Wasser, Luft und Land entwickelt und eingesetzt werden.
Für das Reallabor steht im Landauer Stadtteil Horst ein etwa acht Hektar großes Gelände zur Verfügung. Auf der Fläche wurde in den vergangenen Jahren im Rahmen des Programms „Aktion Blau Plus“ der Flusslauf der Queich renaturiert und ein Umweltparcours mit zehn Stationen rund um das Thema Wasser und Nachhaltigkeit eingerichtet. Mit dem Umwelt-Schülerlabor „Freilandmobil“ befindet sich bereits ein gut besuchter außerschulischer Lernort der Universität auf dem Gelände.