Arbeit für Daseinsvorsorge und Klimaschutz

Foto: Die Linde

Daseinsvorsorge und Klimaschutz sind zentrale gesellschaftliche Herausforderungen der kommenden Jahre und Jahrzehnte. Doch in welchem Verhältnis stehen sie zueinander? Auf den ersten Blick zeichnet sich ein Spannungsverhältnis ab, da beide Herausforderungen enorme monetäre und personelle Ressourcen fordern werden. Dennoch: Synergien sind im Strukturwandel möglich. Daseinsvorsorge und Klimaschutz müssen und können zusammen gedacht werden. Beide stehen für gleichermaßen notwendige wie wünschbare Veränderungen unseres Lebens und Wirtschaftens in den kommenden Jahren und Jahrzehnten.

Der Blick auf Synergien zeigt, wie Klimaschutz und Daseinsvorsorge einander ergänzen können: Ausgaben im Bereich Klimaschutz können sich positiv auf die Gesundheit der Bevölkerung auswirken und somit Kostensteigerungen vermeiden. Anstrengungen im Bereich Erziehung und Bildung können wiederum Verhaltensänderungen bzgl. Konsum und Mobilität nach sich ziehen. Investitionen in Bildung können zudem langfristig zur Erfindung klimafreundlicher Substitute führen.

„Fragen des ökologischen Umbaus der modern Volkswirtschaften müssen mit Fragen zukunftssicherer sozialer Daseinsvorsorge zusammen gedacht werden.“

Die Deckung grundlegender Bedürfnisse schafft die Voraussetzung dafür, dass Umweltschutzmaßnahmen von einer breiten Öffentlichkeit unterstützt werden. Eine ausreichend ausgestattete Verwaltung begünstigt umweltpolitisches Handeln, etwa indem Genehmigungsverfahren für Klimaschutzprojekte beschleunigt werden können.

Der Strukturwandel im Zuge der Digitalisierung geht mit einem Abbau vieler Arbeitsplätze in mittel- und hochqualifizierten Tätigkeiten einher. Für die Betroffenen sind neue Arbeitsplätze in den Bereichen Klimaschutz und Daseinsvorsorge mehr als wünschbar. Die Politik ist hier durch Qualifizierungsaufgaben erheblich gefordert.

Regulierung kann auch beeinflussen, welche Branchen Arbeitskräfte abgeben. Eher als mit Verboten ist mit gut begründeten Anreizen zu operieren, etwa mit der Einpreisung realer ökologischer Kosten. So können umweltfreundliche Verhaltensweisen (z.B. Reparatur und Wiederverwendung) verstärkt werden. Wo es zu sozialen Härten kommt, ist ein sozialpolitischer Ausgleich möglich.

Das ausführliche Impuls-Papier ist hier kostenfrei zum Download verfügbar: http://www.sofi.uni-goettingen.de/fileadmin/Rene_Lehwess_Litzmann/Material/SOFI_…