Die Bozner Ausgabe der Europäischen Konferenz der Bildungswissenschaften wird als erste in der Serie von ECER das Label „Green Event“ tragen. Die Organisatoren verpflichten sich, die Umweltauswirkungen von mehr als 2.900 Teilnehmern aus 90 Ländern stark zu minimieren. Die Konferenz findet vom 3. bis 7. September in der Landeshauptstadt statt, an der Freien Universität Bozen und den umliegenden Kongresssälen.
Nach Porto, Budapest, Dublin und Kopenhagen findet in diesem Jahr ECER (European Conference on Educational Research), die größte europäische Konferenz für Bildungswissenschaften, in Bozen statt. Dies ist das erste Mal in über 20 Jahren, dass eine Veranstaltung dieser Größenordnung in einer relativ kleinen Stadt organisiert wird – der nächste Kongress findet 2019 in Hamburg statt. Umso größer ist das Bemühen, den ökologischen Fußabdruck dieses in Südtirol stattfindenden und sehr willkommenen Großevents zu minimieren, ganz im Sinne des Tourismuslandes Südtirol. Das Landesumweltamt hat ECER 2018 mit dem Label „Going Green Event“ ausgezeichnet.
Rucksäcke der Konferenzteilnehmer aus Bio-Baumwolle
„Wir haben versucht, Plastik so weit wie möglich zu vermeiden. Dieses Ziel haben wir in vielerlei Hinsicht geplant und umgesetzt“, unterstreicht Eventmanager Hannes Hell, der zusammen mit Prof. Edwin Keiner und der Forscherin Barbara Gross das Team der Veranstaltungsorganisation bildet. Einige Beispiele? Das Wasser wird den Teilnehmern aus Wasserspendern angeboten: Auf diese Weise vermeiden die Veranstalter den Einkauf von rund 18.000 Plastikflaschen. Die Rucksäcke der Konferenzteilnehmer wurden aus Bio-Baumwolle hergestellt. Es werden nur Bleistifte verteilt, keine Kugelschreiber. Auch die normalerweise in den Kaffeepausen verwendeten Plastikbecher wurden verbannt: stattdessen erhält jede Teilnehmer*in einen recyclebaren Bambusbecher, der für die gesamte Kongresswoche benutzt wird. „Es ist sicherlich die teurere Variante, aber wir haben uns bewusst dafür entschieden, den Gebrauch von rund 35.000 Bechern zu vermeiden, die anschließend im Müll landen würden“, so Hell.
„Eine solch große Konferenz wie jener von ECER ist keine singuläre Ausnahmeveranstaltung. Ihre ökologische, soziale und berufliche Nachhaltigkeit wird auch in Zukunft durch ihre jährliche Wiederholung in mehreren europäischen Hauptstädten garantiert. Nachhaltig sind somit auch die interaktive Qualität und Stärke der Forschungsnetzwerke im Bildungsbereich in Europa und weit darüber hinaus“, sagt Prof. Edwin Keiner. „Neben dem Nachhaltigkeitsgedanken werden den Teilnehmern dieser Veranstaltung Südtirol, Bozen und unibz in Erinnerung bleiben. Wir haben uns um ökologische Nachhaltigkeit bemüht, indem wir den Großkongress zu einer zertifizierten grünen Veranstaltung mit regionalen und natürlichen Produkten gemacht haben. Dies hat nicht nur höhere Kosten zur Folge, sondern auch den Ausschluss jener Lieferanten, die beispielsweise Kunststoffprodukte angeboten haben.“
Das zentrale Thema von ECER 2018 befasst sich mit Inklusion und Exklusion als Ressourcen für die Bildungsforschung. An den fünf Konferenztagen stellen Forscher*innen und Professor*innen in 33 thematisch unterschiedlichen Forschungsnetzwerken und über 3.000 Vorträgen ihre Arbeiten zur Diskussion. Alle Präsentationen mussten im Vorfeld ein strukturiertes Auswahlverfahren durchlaufen. Insofern steht auch für die Qualität der Beiträge ein nachhaltiges Verfahren zur Verfügung.