Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert mit ihrer französischen Partnerorganisation „Agence nationale de la recherche“ (ANR) ein neues Projekt unter der Leitung des Paderborner Chemikers Prof. Dr. Matthias Bauer für die Dauer von drei Jahren. Mit einer Fördersumme von knapp einer Million Euro sollen neue Verbindungen entwickelt werden, die die Nutzung von Sonnenlicht mit der Erzeugung von Wasserstoff kombinieren. Die beteiligten Wissenschaftler setzen dabei auf Materialien, die erstmals auf teure und schwer zu gewinnende Edelmetalle verzichten.
Stattdessen werden nur Eisen und Cobalt eingesetzt, die in großer Menge auf der Erde verfügbar sind. Mit seinem Ansatz kann das Wissenschaftlerteam die Ökobilanz der Erzeugung von grünem Wasserstoff verbessern. Damit möchte die Universität Paderborn zu den nationalen und internationalen Anstrengungen zur Realisierung neuer Wasserstofftechnologien beitragen.
Grüner Wasserstoff ist elementarer Bestandteil der Energiewende
„Große Teile der Industrie und der Mobilität können mithilfe von Wasserstoff umweltverträglich betrieben werden. Neben den etablierten Verfahren der Elektrolyse mithilfe von Wind und Solarstrom ist die direkte Umwandlung von Sonnenlicht in Wasserstoff ein weiterer Weg, der in Zukunft weiter ausgebaut werden muss“, so Bauer.
Mit dem bewilligten Projekt werfen die Paderborner Wissenschaftler um den Chemiker einen Blick in die Zukunft, in der Rohstoffe immer knapper werden. Die Systeme, die Wasserstoff erzeugen, müssen deshalb auf Stoffe zurückgreifen, die in großer Menge verfügbar sind. Zur Erzeugung von Wasserstoff durch den Einsatz von Sonnenlicht braucht es Stoffe, die das Licht ernten und in chemische Energie umwandeln. Dazu wird Eisen genutzt, das umweltschonend gewonnen werden kann und bioverträglich ist. Die Umwandlung der chemischen Energie in Wasserstoff erfolgt an einer zweiten Komponente aus Cobalt.
Der Ansatz orientiert sich am Beispiel des Pflanzenblatts, mit dem die Natur in enorm großer Zahl Sonnenlicht erntet und in chemische Energieträger umwandelt. „Das Projekt zeigt in eindrucksvoller Weise, wie spannende Grundlagenforschung mit drängenden gesellschaftlichen Fragen verknüpft werden kann. Wir freuen uns, als internationales Team, das Forscher aus Strasbourg, Metz, Nancy, Berlin und Paderborn vereint, zur Wasserstoffstrategie beitragen zu können“, so Bauer.