Klimaneutralität bis 2045: Das neue Klimaschutzgesetz stellt viele Unternehmen in Deutschland vor Herausforderungen. Wie ist das große Ziel bei optimaler kostenseitiger Aufstellung zu erreichen und welche Schritte sind zu gehen? Unter dem Motto »#WeKnowHow – Klimaneutralität als Wettbewerbsvorteil nutzen« wollen Expert*innen des Fraunhofer IAO durch die Adressierung relevanter Handlungsfelder Unternehmen bei den bevorstehenden Herausforderungen unterstützen.
Im vergangenen Jahr trat das neue Klimaschutzgesetz in Kraft, mit dem sich Deutschland dazu verpflichtet, die Treibhausemissionen bis 2030 erheblich zu senken und bis 2045 Klimaneutralität zu erreichen. Mit dem Bestreben der neuen Bundesregierung, die Geschwindigkeit der Emissionsminderung zu verdreifachen, wächst auch der Handlungsdruck bei den Unternehmen.
Denn neben der ökologischen Verantwortung ist die Wettbewerbsfähigkeit von zentralem Interesse. Einer Bitkom-Studie zufolge will jedes zweite Unternehmen in Zukunft klimaneutral werden. Die Herausforderungen sind dabei vielfältig, teilweise müssen bestehende Geschäftsmodelle oder Lieferketten neu gedacht sowie die Mitarbeiter*innen als wichtige Akteure für die Zielerreichung eng eingebunden oder etwa bei Investitionsentscheidungen, insbesondere für energietechnische Erzeugungsanlagen wie auch Ladeinfrastruktur-Folgekosten adressiert werden.
Interdisziplinarität und Praxisnähe als Erfolgsfaktoren für eine klimaneutrale Arbeitswelt
Das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO unterstützt Unternehmen mit einem ganzheitlichen, praxisnahen und interdisziplinären Lösungsansatz bei diesem Wandlungsprozess. Basis dafür sind vielfältige Transformationsprojekte, bei denen die Fraunhofer-Expert*innen Unternehmen dabei begleitet haben, neue Technologien, Geschäftsmodelle oder Prozesse im Kontext von Mensch, Technik und Organisation erfolgreich umzusetzen.
»Die Erreichung der Klimaneutralität ist eine Gemeinschaftsaufgabe über Unternehmensgrenzen hinweg« betont Steffen Braun, Leiter des Forschungsbereichs »Stadtsystem-Gestaltung« und ergänzt: »Wir stehen von der einfachen Erstberatung für Kleinstbetriebe bis hin zu großen Umsetzungsprojekten am Unternehmensstandort zur Verfügung und vernetzen bei Bedarf weitere Akteure wie die öffentliche Hand oder Start-ups.«
Dr. Daniel Stetter, Leiter des Forschungsbereichs »Smart Energy and Mobility Solutions«, ermutigt die Unternehmen und betont, dass die Herausforderungen zu bewältigen sind: »Für eine erfolgreiche Veränderung ist eine frühzeitige wie auch strategische Herangehensweise entscheidend!« so Stetter. Ihm ist wichtig, die Unternehmen kurz- bis mittelfristig dazu zu befähigen, sowohl den regulatorischen Auflagen nachzukommen als auch ihre eigene Strategie zu entwickeln und umzusetzen. Eine wichtige Stellschraube sieht er dabei im Bereich der betrieblichen Mobilität: von der PV-Anlage auf dem Firmendach, über die Ladeinfrastruktur bis hin zum betriebseigenen Fuhrpark existieren große Optimierungspotenziale in Bezug auf CO2-Emissionen und daraus resultierender Kosten.
Alle potenziellen Handlungsfelder sind abgedeckt
Unternehmen jeglicher Größe sind bereits heute Kunde oder Partner des Fraunhofer IAO. Vor diesem Hintergrund bietet das Institut die individuelle sowie wissenschaftlich-fundierte maßgeschneiderte Unterstützung, die je nach Bedarf benötigt wird. Einen Überblick bietet eine Leistungslandkarte, die die Handlungsfelder und entsprechenden Leistungsangebote des Fraunhofer IAO aufzeigt.
Mithilfe des »Quickcheck Klimaneutralität« identifizieren die Expert*innen gemeinsam mit den Unternehmen die Ist-Situation sowie die Potenziale und Anforderungen des Unternehmens. Der stellvertretende Institutsleiter des Fraunhofer IAO, Dr. Florian Herrmann, hat selbst bereits viele Projekte zur Transformation der Mobilität geleitet und stellt fest: »Viele Unternehmen verstehen, dass der Umstieg auch für ihr Fortbestehen essenziell ist, wissen aber oft nicht, wo sie am besten ansetzen sollen. Mit unseren Kompetenzbereichen – von der klimaneutralen Betriebsmobilität und Energiesystemen, über die Standort- und Arbeitsprozesse bis hin zur Unternehmenskultur sehen wir uns in der Pflicht und auch in der starken Position, um Unternehmen bestmöglich zu unterstützen.«