Der Klimawandel bringt nicht nur steigende Temperaturen, sondern auch Wetterturbulenzen mit sich. Dazu gehören Unwetter wie 2021 im Ahrtal, wo die Menschen noch immer unter den Folgen der Flutkatastrophe leiden. Auch in Baden-Württemberg und der Region Biberach gingen in den vergangenen Jahren immer wieder unwetterartige Regengüsse nieder. Professor Dr.-Ing. Gerhard Haimerl von der Hochschule Biberach (HBC) befasst sich mit derartigen Starkregenereignissen.
In der Fakultät Bauingenieurwesen und Projektmanagement ist er Experte u. a. für Wasser- und Flussbau sowie Gewässerökologie. In zahlreichen Lehr- und Forschungsprojekten hat er untersucht, welche Gefährdung von Starkregen und Hochwasser ausgeht und welche Maßnahmen Schäden minimieren oder gar verhindern können.
Ein besonderes Augenmerk legt der Wasserbauer auf das Starkregenrisikomanagement und die Erstellung von Gefahrenkarten. Hierzu hat das Land Baden-Württemberg bereits 2019 einen Leitfaden herausgegeben, doch in der Umsetzung sammeln alle Beteiligten neue Erfahrungen. Deshalb bietet Prof. Gerhard Haimerl in Zusammenarbeit mit der Akademie der Hochschule Biberach den „Aktionstag Starkregen“ an. Das Seminar findet am 29. März 2022 (9 bis 17 Uhr) statt und stellt eine wichtige Plattform für Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer dar; Zielgruppen sind Planungsbüros, Kommunen, Landkreise sowie – erstmals – die Landwirtschaft, die wie Haimerl erläutert „einen wichtigen Beitrag leisten kam, um zum Beispiel Bodenerosionen zu vermeiden“.
Einen weiteren Schwerpunkt setzt der Aktionstag im Bereich Kommunikation von Starkregengefahren in der Stadtplanung, wichtige Tools bieten hier 3D-Visualisierung und Datenaustausch, so der Seminarleiter. Ebenso wichtig ist Gerhard Haimerl der Blick auf Ereignisse, die in der Vergangenheit stattgefunden haben und von Kommunen, Feuerwehren oder Katastrophenschutz bekämpft wurden. „Diese gewonnen Erkenntnisse sind sehr wertvoll im Umgang mit der Thematik“.
Für die ganztägige Veranstaltung hat die Hochschule Biberach zahlreiche Fachleute als Referenten gewonnen, die aus allen für das Thema relevanten Bereichen kommen – etwa aus der Bezirksregierung Köln, dem Regierungspräsidium Tübingen, regionalen Ämtern für Gewässer und Abwasser, Bau- und Umwelt, Landwirtschaft sowie Brand- und Katastrophenschutz. IngenieurInnen aus Planungsbüros bringen ebenso ihre Erfahrungen aus durchgeführten Projekten ein wie ProfessorInnen der HBC aus den Lehr- und Forschungsgebieten Siedlungswasserwirtschaft und Wasserbau.