Schon früh lernen, den Klimawandel zu stoppen – dies ist das Ziel auch des Studiengangs Kunststoff- und Elastomertechnik. Schülerinnen und Schüler bis zu zwölf Jahren werden im Rahmen eines Aktionspaketes an die Thematik Kunststoffe herangeführt. An diesem beteiligen sich auch zwei Professoren, Prof. Dr. Jörn Leiber und Prof. Dr. Volker Herrmann mit einem informierenden Video „Sprechen über das Hörspiel `Perfides Plastik`“. Als „Pollution Police“ gelangen darin drei junge Pfadfinderinnen und Pfadfinder im Wattenmeer in ein Umweltverbrechen, in dem Plastik eine zentrale Rolle spielt.
In Kooperation mit der Pfadfinderorganisation Pollution Police e.V. und des Hörspiel-Produzenten Dirk Leiber, der Umweltstiftung Michael Otto sowie themenbegleitenden Postern, Aufklebern und Informationsangeboten über QR-Codes wird bereits der jungen Generation die Problematik des Umgangs mit Kunststoffen nähergebracht. Ihnen wird parallel aufgezeigt, welche auch klimaschützenden Eigenschaften Plastik haben kann. Hierzu bedürfe es einer differenzierten Sichtweise und einer aktiven Diskussion, so die Professoren. Das Motto: „Dein Lernen kann die Welt verändern“.
Was können Schüler selbst tun, was können sie beitragen?
Die Schülerinnen und Schüler können die Komplexität der Situation erarbeiten und auf Basis u.a. des FHWS-Videos erkennen, welche Klimaschutz-fördernden Einsatzmöglichkeiten die Kunststoffe haben, wie sie auch als Recycling-Produkte sinnvoll eingesetzt werden können. Im Unterricht wird die Frage diskutiert, was Schülerinnen und Schüler selbst tun können. Die Professoren zeigen ihnen hierzu mehrere Ansätze für einen intelligenten Einsatz von Kunststoffen auf.
So werden beispielsweise im Zuge der Leichtbauweise und der damit einhergehenden Einsparung von Materialien und Kraftstoffen z.B. in Fahr- und Flugzeugen, so Prof. Leiber, statt schwerer Metalle leichtere Kunststoff-Varianten verbaut: Ein Bremspedal aus Stahl wiege 1,5 Kilogramm, die Alternative aus Kunststoff gerade einmal die Hälfte bei gleicher Stabilität. Sie tragen dazu bei, bei Fahrten oder Flügen Sprit bzw. Strom einzusparen. Ein weiteres Thema ist die Wärmedämmung von Häusern, um Heizkosten zu senken und CO2-Emissionen zu senken: Auch hier werden Kunststoffe verwendet.
Weitere Anwendungsbeispiele sind Atemschutzmasken, Schnelltest-Material und Einmal-Handschuhe, auf die Menschen während der Pandemie angewiesen sind: Diese seien weder durch Papier, noch durch Glas zu ersetzen. Im Zuge der Energiewende, so Prof. Leiber, müssten beispielsweise Stromleitungen von Windrädern mit Kunststoffen isoliert werden, um den Strom zu transportieren. Auch Batterien und Akkus, die in Elektrofahrzeugen und Smartphones verbaut werden, werden mit Kunststoffen isoliert.
Durch differenziertere Sichtweisen und detaillierte Informationen, vielleicht sogar durch ein Studium, kann die heutige Schülerschaft als Experten von morgen dazu beitragen, im Einsatz von Kunststoffen neue Wege zu gehen und durch Forschung Knowhow in Anwendungen zu bringen.